Arbeitszeit

Für eine 25-Stunden Woche!

Für einen Grossteil der Bevölkerung bleibt neben der Lohnarbeit kaum Zeit, um diversen anderen Verpflichtungen nachzukommen. Klassische unbezahlte Care- Tätigkeiten wie Kochen, Einkaufen, Putzen, Waschen beanspruchen viel Zeit und gerade Betreuungs- und Erziehungsarbeit ist mit einem Vollzeitpensum kaum vereinbar. Heutige Lohnarbeitsstrukturen, wie etwa die 42-Stundenwoche sind nicht auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet, sondern darauf, dass in einer traditionellen Kleinfamilie praktisch die gesamte Care-Arbeit unbezahlt von der Frau erledigt wird und die Familie vom Lohn des Mannes lebt. Dieses Konzept war und ist für Lohnabhängige ausbeuterisch und gesundheitsschädigend. Schon früher war es für viele Familien nicht möglich, von einem Lohneinkommen zu leben, mit den heutigen Reallöhnen ist das ebenfalls für die Wenigsten eine Option und ein Grossteil der Frauen geht ebenfalls einer Lohnarbeit nach. Doch die anstehende Last an Care-Arbeit besteht noch immer: So verstärkt sich die Doppelbelastung aus Lohn- und unbezahlter Care-Arbeit für viele Frauen. Jene, die es sich leisten können, lagern einen Teil der Haushalts- und Betreuungsarbeit aus – meist an andere, weniger privilegierte FLINTA-Personen. Dieser Missstand ist besonders stossend, in Hinblick auf die Tatsache, dass die Gesellschaft immer produktiver und effizienter ist. Dennoch nimmt die Arbeitslast der arbeitenden Bevölkerung nicht ab. Dabei wäre es heute ohne Probleme möglich, eine Wochenarbeitszeit von 25 Stunden Erwerbsarbeit einzuführen. Dafür müssen aber die Produktivitätsgewinne zum Wohle der gesamten Bevölkerung eingesetzt werden und die Menschen ins Zentrum der Wirtschaft gestellt werden – nicht der Profit einiger Wenigen. Wir wollen eine Gesellschaft, in der wir Zeit für unsere Liebsten, unser Engagement und uns selbst haben und nicht nur für die Kapitalist*innen. Die 25-Stunden-Woche bricht mit dem Maximierungszwang und gibt Care-Arbeit den Platz, Stellenwert und die Zeit, die sie verdient. Sie ermöglicht es, Care-Arbeit wie Hausarbeit und Kinderbetreuung gerechter zu verteilen.
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