150 Personen an JUSO-Kundgebung fordern: Hände weg von unseren Gebärmüttern!

07.05.2022

An einer kurzfristig organisierten Kundgebung auf dem Bahnhofplatz Bern protestierte heute die JUSO Schweiz gemeinsam mit 150 Teilnehmenden gegen die weltweiten Angriffe auf Abtreibungsrechte. Vor rund einem Jahr hat die rechts-konservative Regierung in Polen Schwangeren einen faktischen Gebährzwang auferlegt. Diese Woche wurde publik, dass auch der US-amerikanische Supreme Court die Abtreibungsrechte massiv einschränken will. Die Welle der Angriffe von rechten Fundimentalist*innen macht auch vor der Schweiz nicht halt: Hierzulande werden zurzeit zwei Initiativen gesammelt, die das Recht auf Abtreibung einschränken wollen. Die JUSO stellt sich entschieden gegen diese reaktionären Entwicklungen und stellt klare Forderungen für eine Stärkung der Selbstbestimmungsrechte von Frauen und Menschen mit Gebärmutter auf.

Diese Woche wurde durch ein Leak publik, dass der Supreme Court in den USA beabsichtigt das Urteil Roe vs. Wade zu kippen und damit das Recht auf Abtreibungen den einzelnen Bundesstaaten zu überlassen. Die Entscheidung reiht sich ein in eine lange Reihe von Angriffen auf die Abtreibungsrechte auf der ganzen Welt. Dabei ist klar: Abtreibungen werden aufgrund dieser Einschränkungen nicht verhindert, aber sie werden illegalisiert und können tödlich enden. Insbesondere gilt dies für ärmere Personen, die nicht einfach in ein anderes Land reisen können, um ihre Schwangerschaft abzubrechen. JUSO-Präsidentin Ronja Jansen stellte in ihrer Rede an der Kundgebung klar: “Wir wehren uns gegen alle Angriffe auf unsere Abtreibungsrechte. Hier und weltweit. ​​Abtreibungen finden statt, ob es christlichen Fundis passt oder nicht. Doch wenn sie in die Illegalität gedrängt werden, kostet das Menschenleben.”

Auch in der Schweiz sind die Angriffe der Rechtskonservativen auf das Recht auf Abtreibung Realität: Der SVP-nahestehende Kreise haben kürzlich zwei Initiativen lanciert, die eine Bedenkzeit vor jeder Abtreibung einführen und Spätabtreibungen ganz verbieten wollen. Während die Fristenregelung und damit das Ende des Abtreibungsverbots in der Schweiz vor knapp 20 Jahren von der Bevölkerung angenommen wurde, so ist die JUSO Schweiz über die jüngsten Angriffe auf die Selbstbestimmung der Frauen und die Achtung ihrer reproduktiven Rechte sehr besorgt. Für die JUSO ist klar: Abtreibungen sind kein Nice-to-have, sondern ein Grundrecht, das nicht verhandelbar ist. JUSO-Mitglied Rebecca Büchi stellte an der Kundgebung klar: "Wir schulden niemandem die Gründe für unsere Entscheidungen, wir schulden niemandem ein ‘nochmal-drüber-schlafen’, denn wir alle haben bedingungslos das Recht selbstbestimmte Entscheidungen über unsere Körper treffen zu können."

Als feministische Organisation verteidigen wir das Recht auf Abtreibung und fordern mehr Sicherheit für alle Personen, die schwanger werden können! Es braucht mehr Sicherheit, nicht weniger! Hände weg von unseren Uteri, weltweit!

Die JUSO Schweiz fordert deshalb:

  • Die Gewährleistung, dass die Entscheidung zur Abtreibung frei getroffen werden kann, insbesondere durch die Abschaffung der schriftlichen Bestätigung, sich in einer Notlage zu befinden;
  • Die Verlängerung der Frist für den Eingriff in die Schwangerschaft von 12 auf 14 Wochen;
  • Kostenlose Verhütungsmittel für alle