Peter Brabeck, Präsident des Verwaltungsrats von Nestlé spendete heute eine grosse Summe bei der SRF-Sendung „jeder Rappen zählt". Eine gute Sache? Nicht wenn es darum geht, dem unverantwortlichen Unternehmen Nestlé in aller Öffentlichkeit von seinen dreckigen Machenschaften reinzuwaschen. Die JUSO protestiert heute Abend um 18h in Luzern gegen diese widerliche PR-Veranstaltung.
Nestlé steht seit längerem unter scharfer öffentlicher Kritik. Insbesondere weil das Unternehmen systematisch Wasser privatisiert, Grundwasserquellen ausbeutet, das Wasser in Flaschen abfüllt und der Bevölkerung zu hohen Preisen verkauft. So beklagen sich etwa die AnwohnerInnen von Nestlés Wasserfabrik in Pakistan über sinkende Grundwasserspiegel und im Dorf neben der grössten Nestlé-Flaschenwasserfabrik in Pakistan muss die Bevölkerung verschmutztes Wasser trinken. Was hat das mit der firmeneigenen Sozialverantwortung zu tun, die der Verwaltungsratspräsident predigt? Nestlé macht gigantische Profite, indem es den Menschen das überlebensnotwendige Gut wegnimmt, um es ihnen dann zu Wucherpreisen wieder zu verkaufen.
David Roth, Präsident der JUSO Schweiz meint dazu: „Das öffentlich-rechtliche Radio SRF 3 macht aus der Spendenshow eine widerliche PR-Veranstaltung für jene, die Wasser nur noch Menschen zur Verfügung stellen wollen, die dafür bezahlen. Mit der Spendenaktion versucht das Unternehmen Kritiker zum Schweigen zu bringen - nicht mit uns!" Wasser muss allen Menschen zur Verfügung stehen, nicht nur jenen, die es sich leisten können.
Wenn Brabeck sein Gewissen reinwaschen will, dann muss er Nestlés menschenverachtende Geschäftspraxis beenden und einen für Mensch und Umwelt verträglichen Weg einschlagen. Das Elend, das Nestlé verursacht, lässt sich nicht durch eine Spende von 125‘000 Franken (welche nicht mal die Firma selber, sondern die Mitarbeitenden zahlen) wieder gut machen.
Da SRF die auf 11h30 geplante Sendung mit Brabeck vorverschoben hat, wird die für heute Mittag geplante Aktion auf heute Abend verschoben.
Angaben zur Aktion:
Zeit: 18.00 Uhr, 21. Dezember 2012
Ort: vor dem Glashaus von „Jeder Rappen zählt" (Europaplatz 1, Luzern)