Heute feiern wir den Frauenkampftag, echte Gleichstellung ist in der Schweiz trotzdem noch immer nicht erreicht. Unzählige Frauen in der Schweiz werden heute Opfer von häuslicher Gewalt und jede 4. Woche stirbt eine Frau durch ihren Partner. Die JUSO Schweiz hat heute mit einer Aktion auf diese gravierende Missstände aufmerksam gemacht und symbolisch ein Blutverschmiertes Bett auf dem Bundesplatz aufgestellt.
Mit ihrer Aktion hat die JUSO heute ein Abbild jener Gewalt in die Öffentlichkeit getragen, die meist unsichtbar stattfindet und durch die Corona-Krise zusätzlich verschärft wurde. Die eigenen vier Wände sind der gefährlichste Ort für Frauen und griffige Präventionsmassnahmen sind noch immer ungenügend. Obwohl die Schweiz die Istanbul Konvention gegen Gewalt an Frauen unterzeichnet hat, werden die entsprechenden Forderungen heute noch immer nicht umgesetzt. Statt den geforderten 850 Plätzen in Frauenhäusern sind heute in der Schweiz gerade einmal 400 Plätze verfügbar. Dies hat zur Folge, dass Frauenhäuser aus allen Nähten platzen und schutzbedürftige Frauen immer wieder in Hotels oder vergleichbaren Einrichtungen untergebracht werden, wo die nötigen Schutzvorkehrungen nicht vorhanden sind und eine angemessene Betreuung der Frauen fehlt. Die JUSO ruft das Parlament auf, endlich zu handeln und stellt folgende Forderungen auf:
- Eine sofortige Verdoppelung der Anzahl Plätze in Frauenhäusern
- Ein 24-Stunden-Betreuungs-Angebot für Opfer von Gewalt, welches sowohl telefonisch, als auch per online-chat verfügbar sein muss (entsprechende Anträge wurden im Parlament eingereicht, u.a. von Tamara Funiciello und Eva Herzog).
- Die Schaffung von Betreuungs-Häuser für minderjährige Opfer von Gewalt. Aktuell gibt es nur ein einziges Mädchenhaus in der Schweiz, dies ist nicht genug.
JUSO-Präsidentin Ronja Jansen stellt klar: “Unzählige Frauen verlieren heute ihr Leben alleine weil sie Frauen sind. Die Schweiz schaut zu und ergreift nur halbherzige Massnahmen. Das ist ein Skandal und eine Tragödie.”
Bis zu echter Gleichstellung ist es auch in anderen Belangen noch ein weiter Weg. Frauen verdienen heute noch immer weniger als Männer, erleben sexualisierte und häussliche Gewalt und leisten den Grossteil der unbezahlten und gering geschätzten Care-Arbeit.
JUSO-Präsidentin Ronja Jansen resümiert: “Die Zeit der netten Bitten und des Wartens ist vorbei. Wir verlangen was uns zusteht: Geld, Zeit, Wertschätzung und ein Leben frei von Gewalt.”