Diese Hitzewelle ist nur der Anfang: die Schweiz braucht hitzefrei!
Tag sieben der aktuellen Hitzewelle ist angebrochen. Die Hitze schränkt das Leben vieler Menschen stark ein. In der Schweiz gibt es keine Regelung für die Niederlegung der Arbeit ab einer gewissen Temperaturhöhe und wirklich verpflichtende Massnahmen für Unternehmen fehlen. Die JUSO Schweiz fordert bei der Überschreitung der 30° Grad-Grenze hitzefrei für alle Beschäftigten, aber auch für Schüler*innen und Student*innen.
Gerade die tägliche Lohnarbeit wird enorm erschwert. Für Menschen, die draussen arbeiten oder die Arbeit in schlecht bis ungekühlten Häusern verrichten müssen, hat dies schnell gesundheitsgefährdende Folgen. Alleine im Jahr 2022 starben in Europa 60’000 Menschen aufgrund von Hitze (1). Klar ist: das ist erst der Anfang. In den nächsten Jahren werden solche Hitzewellen immer öfter, länger und mit höheren Temperaturen vonstattengehen.
Die Schweiz ist erdenklich schlecht auf diese neue Realität vorbereitet. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass kein anderes Land mit einer Bevölkerung von über 5 Millionen einen stärker ansteigenden Kühlbedarf als die Schweiz verzeichnet (2). Unsere Infrastruktur ist nicht auf Hitzeszenarien ausgelegt, gemacht wurde bisher erdenklich wenig. Währenddessen stehen Angestellte in diesem Bereich mit zu wenigen Rechten da, denn es fehlen klare gesetzliche Richtlinien für die Unternehmen. “In der Schweiz gilt: Schuften bis zum Umfallen. Gesundheitsschäden aufgrund von Hitze werden für den Erhalt der Wirtschaft in Kauf genommen,” meint Nicola Siegrist, Präsident der JUSO Schweiz.
Für die JUSO ist klar: Es braucht eine schweizweite Regelung zur Verordnung von Hitzefrei, wenn die Aussentemperatur von 30°C überschritten wird. Arbeit draussen und Arbeit oder Unterricht in zu wenig gekühlten Gebäuden (über 25°C) soll dann verboten werden (Ausnahmen für Rettungsdienste etc. vorbehalten). Gleichzeitig müssen Unternehmen gesetzlich verpflichtet werden, Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Fall extremer Hitze zu treffen. Wasser zu verteilen reicht lange nicht, die Kühlung von Arbeitsplätzen, genügend Pausen und die Verkürzung der Arbeitszeiten müssen gewährleistet werden. “Die Klimakrise erfordert dringend einheitliche Regelungen für den Umgang mit Hitzewellen, denn schon heute sterben deswegen auch in der Schweiz viele Menschen", schliesst Mirjam Hostetmann, Vizepräsidentin der JUSO Schweiz.