Einladung an die Topverdienenden zur Diskussion

04.11.2013

Das Schweigen der Manager muss ein Ende haben

Das Initiativkomitee der 1:12-Initiative hat heute Briefe an die Topmanager der Firmen mit den grössten Lohnscheren verschickt (basierend auf der Travail.Suisse-Studie). Darin werden sie aufgefordert, sich an einer öffentlichen Diskussion zu beteiligen.

Jacqueline Fehr, Vizepräsidentin der SP Schweiz, kritisiert die Manager für ihr Abtauchen: „Ich gehe davon aus, dass die Topverdienenden uns erklären möchten, weshalb sie den Lohn wert sind. Diese Begründungen würden wir gerne hören und diskutieren."

Regula Rytz Co-Präsidentin der Grünen Schweiz, meint: "Dass sich die TopverdienerInnen nicht äussern, ist höchst erstaunlich. Denn es entspricht der demokratischen Tradition der Schweiz, dass sich alle Seiten einbringen und Stellung beziehen." Der Wunsch nach einer offenen Diskussion mit den Managern wird auch von Bundesrat Johann Schneider-Ammann mitgetragen, wie er zuletzt in der Sendung 10vor10 des Schweizer Fernsehens vom 31. Oktober betonte.

Es ist auffällig, dass bislang eine eigentliche Stellvertreterdiskussion stattgefunden hat. Denn mit dem Gewerbeverband führt heute ein Verband die Gegenkampagne, dessen Mitglieder von der 1:12-Initiative gar nicht betroffen sind. Die Millionen-Managern werden in einem Brief deshalb dazu ermuntert, mit einem Vertreter oder einer Vertreterin der 1:12-Initiative öffentlich zu diskutieren. Ort, Zeitpunkt und Moderation sollen sie selber bestimmen können. Folgende Fragenstellungen interessieren die Öffentlichkeit: Wie ist der Zusammenhang zwischen Lohn und Leistung bei den heutigen Spitzenverdienern? Kann eine einzelne Person mehr als das zwölffache einer anderen leisten? Welche Signale und Werte senden wir mit einer solchen Wirtschaftslogik gegenüber der Jugend aus?

Jacqueline Fehr und Regula Rytz kommentieren die Diskussionsverweigerung der Höchstverdienenden: "Wir erwarten, dass die angeschriebenen Manager ihre Verantwortung wahrnehmen und sich der demokratischen Diskussionskultur in diesem Land nicht verweigern."

Hier finden Sie die Einladung sowie die Liste der Manager, an welche die Einladung verschickt wurde.