Für eine gestärkte junge Linke am 18. Oktober

28.07.2015

An einer Medienkonferenz präsentierte die JUSO Schweiz heute ihre Ziele und Themen für die nationalen Wahlen im Oktober. Die Schweiz steht vor einer Richtungswahl mit grossem Einfluss auf die Zukunft. Die junge Generation ist davon besonders betroffen, hat aber kaum Einfluss darauf. Das will die JUSO mit starken Listen in 21 Kantonen ändern.
Nur 18 von 200 Nationalrätinnen und Nationalräten sind in dieser Legisaltur unter 40 Jahre alt. Die junge Generation ist damit massiv untervertreten und hat auf die Politik kaum Einfluss. „Mehr als jede andere Generation sind wir auf eine zukunftsfähige Politik angewiesen. Und mehr als jede andere Generation müssen wir die Fehler von heute ausbaden“, erklärte JUSO-Präsident Fabian Molina an der Medienkonferenz. Fehler hat die rechte Mehrheit in der zurückliegenden Legisaltur zahlreiche angerichtet: Dank ihrer Wirtschafts- und Finanzpolitik nimmt die Ungleichheit zu und die Gerechtigkeit ab. Europapolitisch ist die Schweiz isoliert. Und unter Führung der SVP sind die Menschenrechte immer mehr in Gefahr.
Es braucht mehr Junge im Parlament. Das erläuterte an der Meidenkonferenz der jüngste Nationalrat, Mathias Reynard (SP/VS), an einem Beispiel: „Ich war anlässlich einer Parlamentsdebatte zum Zugang zur Ausbildung erstaunt über gewisse Vorschläge älterer Parlamentarier. Diese waren in der Tat davon überzeugt, dass ein Hochschulstudium auf Anhieb immer einen gut bezahlten Job mit sich bringt. Daher waren Schulden für Studierende für sie kein Problem. Was vor ein paar Jahrzehnten vielleicht wahr war, gilt heute nicht mehr: Nach einem Hochschulabschluss müssen oft viele schlecht bezahlte Praktika absolviert werden, bevor man eine feste Arbeitsstelle bekommt. In diesem konkreten Fall (wie in vielen anderen auch) ist die Präsenz von Parlamentsmitgliedern, die die Realität ihrer Generation kennen, zentral.“
„Die JUSO setzt auf fünf Themen, die ihr am Herzen liegen und bei denen auf nationaler Ebene noch viel zu verbessern bleibt“, erklärte JUSO-Vizepräsidentin Muriel Waeger. Im Kampf für die Rechte der Lernenden will die JUSO bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für junge Menschen erkämpfen. Mit der Spekulationsstopp-Initiative, welche voraussichtlich in der Herbstsession im Nationalrat behandelt wird, will die JUSO die schlimmste Form der Profitmacherei, die Nahrungsmittelspekulation, stoppen. Mit dem Einsatz gegen das neue Nachrichtendienstgesetz (NDG) und das revidierte Bundesgesetz über die Überwachung des Post- und Fernemeldeverkehrs (BÜPF) will die JUSO den Schnüffelstaat verhindern. Mit dem Kampf für mehr Gleichstellung will die JUSO Freiheit und Gleichheit für alle Lebensentwürfe verwirklichen. Und im Kampf gegen Aufrüstung und für Menschenrechte will die JUSO Krieg vermeiden und für mehr Frieden sorgen.
Die JUSO tritt mit Listen in 21 Kantonen an und in zahlreichen Kantonen zusätzlich mit Kandidierenden auf den SP-Listen. „Das Geschlechterverhältnis ist mit 85 Frauen und 99 Männern beinahe ausgeglichen. Auch bei der Tätigkeit unserer Kandidieren ergibt sich ein ausgeglichenes Bild: Von den 184 jungen Menschen sind mehr als die Hälfte berufstätig oder in einer Lehre. 85 sind noch an einer Schule oder Universität“, legt JUSO-Vizepräsidentin Hanna Bay offen. Auch bei ihren Finanzen ist die JUSO im Gegensatz zum bürgerlichen Filz transparent und veröffentlicht ihr Wahlkampf-Budget. In Punkto Kampagne geht die JUSO neue Wege: „Ziel ist es drei Wochen vor den Wahlen mit 10'000 Wählerinnen und Wählern per Telefon zu sprechen und sie davon zu überzeugen, am 18. Oktober die JUSO-Listen zu wählen“, berichtete Hanna Bay.
Schliesslich berichtet Lydia Joray, Kandidatin der JUSO Tessin, von einem wichtigen Erfolgsrezept der JUSO: der Verankerung in allen Sprachregionen. Dank aktiven Sektionen auch ausserhalb der Zentren ist die JUSO-Politik in der Jugend breit abgestützt. „So wird auch den Minderheiten eine Stimme geben, ein Konzept, das für die Schweiz zentral ist. Die Schweiz ist nämlich nicht nur Bern, Zürich oder Basel, sondern eben auch Bellinzona, Chur, Delémont.“
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