Heute Nachmittag behandelt der Nationalrat die von christlichen Fundamentalisten lancierte „Sexkoffer“-Initiative, die den Sexualkundeunterricht in seiner heutigen Form verbieten will. Mit einer Aktion auf dem Bundesplatz wehrte sich die JUSO Schweiz gegen die Tabuisierung von Sexualität und warb für einen realitätsnahen Sexualkundeunterricht.
Die Initiative „Schutz vor Sexualisierung in Primarschule und Kindergarten“ will den Sexualkundeunterricht in seiner heutigen Form komplett verbieten. Bei Annahme der Initiative wäre es erst ab dem 12. Altersjahr möglich, die menschliche Fortpflanzung im Rahmen des Biologieunterrichts zu thematisieren. Lehrpersonen dürften vorher auf Fragen der Kinder nicht mehr antworten.
Für die JUSO Schweiz ist Sexualkundeunterricht ein unerlässlicher und obligatorischer Teil der Schulbildung, der bereits heute zu kurz kommt. Die vertiefte, vorurteilsfreie Auseinandersetzung mit Sexualität und die Aufklärung über deren Formen und Risiken ist Voraussetzung für ein selbstbestimmtes und sicheres Sexualleben. Der Sexualkundeunterricht braucht deshalb mehr Platz im Lehrplan und muss den Lebensrealitäten noch besser angepasst werden.
Mit einer Aktion auf dem Bundesplatz erteilte die JUSO den Nationalrätinnen und Nationalräten deshalb heute Nachmittag Nachhilfeunterricht in moderner Sexualerziehung. Mit einem Transparent mit der Aufschrift „Wovor habt ihr Angst?“, Pornos und Sex-Toys machten Aktivistinnen und Aktivisten der JUSO auf die vielfältigen Formen von Sex aufmerksam. „Junge Menschen müssen auf ein selbstbestimmtes, lustvolles Sexualleben vorbereitet werden. Tabus und Verbote sind hier schädlich“, erklärt JUSO-Präsident Fabian Molina.
Bilder der Aktion finden Sie hier.
04.03.2015