GaynossInnen JUSO Schweiz fordern Entschuldigung des Papstes

10.01.2012

Die Gaynossinnen der JUSO Schweiz haben mit Erschrecken die Aussagen vom Papst in der «Welt online» im Artikel «Homo-Ehe bedroht die Zukunft der Menschheit» gelesen. Solche Aussagen sind diskriminierend und auch menschenverachtend. Die GaynossInnen fordern eine sofortige Entschuldigung des Papstes und eine Distanzierung der Landeskirchen.

Die Aussagen des Papstes bei seiner Neujahrsansprache für das Jahr 2012 können die GaynossInnen nicht im Raum stehen lassen und reagieren somit mit einer konkreten Forderung:

«Wir fordern eine sofortige Entschuldigung des Papst Benedikts und eine klare Distanzierung der Landeskirchen.»

Mit seiner schwulenfeindlichen Aussage bedroht er den Frieden der Welt. Der Papst, der sich für die Ideale der Bibel und somit unter anderem auch für den Weltfrieden einsetzen müsste, äusserte sich gegen eine Minderheit mit feindlichen Behauptungen. In vielen Ländern der Welt herrscht noch immer eine vorwiegend negative Haltung gegenüber Homosexuellen und in arabischen Regionen werden Homosexuelle zum Tode verurteilt.

Die Suizidrate bei homosexuellen Jugendlichen ist auch immer noch weit höher als bei vergleichbaren Heterosexuellen. Die Aussagen des Papstes und von anderen konservativen Personen sind für eine Senkung einer solch verheerenden Selbstmordrate nicht gerade förderlich. Es gibt selbst in der Schweiz noch viele Vorurteile und Diskriminierungen durch Gesetze, der Gesellschaft und der Kirche.

Die Gaynossinnen werden im Sommer zum Thema Ehe eine Bildungsveranstaltung durchführen. Wir gehen der Frage nach, ob es die Ehe noch brauche oder ob es andere Formen als Alternative gebe. Bei der hohen Scheidungsrate (22'081 Scheidungen im Jahr 2010) muss man sich eher die Fragen stellen, ob die Ehe zu einem Auslaufmodell verkümmert. Wir planen diese und weitere Fragen kontrovers innerhalb der JUSO Schweiz zu diskutieren.