Junge Allianz stellt sich gegen die AHV-Reform und fordert Alternativen

07.09.2022

Die “Jungallianz Solidarische Altersvorsorge” aus Jungparteien, Gewerkschaftsjugend und Bewegungen stellt sich gegen die AHV21 und begründete dies heute an einer Pressekonferenz. Die AHV-Reform ist unsozial, geht auf Kosten der Frauen und ist schlecht fürs Klima. Die Allianz wird gegen die Angstkampagne der Befürworter ankämpfen.

Heute Morgen hat die Jungallianz Solidarische Altersvorsorge bestehend aus der JUSO, den Jungen Grünen sowie Vertreter*innen der Gewerkschaftsjugend, des feministischen Streiks und des Klimastreiks an einer Pressekonferenz ihre Argumente gegen die AHV-Reform dargelegt. Die AHV-Reform ist unsozial, geht auf Kosten der Frauen und ist schlecht fürs Klima. Auch junge Menschen und Männer sollten diese Reform an der Urne versenken. Für die Allianz ist klar: Die AHV muss gestärkt und nicht geschwächt werden.

Es gibt mit der Mehrwertsteuererhöhung und dem drohenden Rentenalter 67 genügend Gründe für Männer, diese Reform abzulehnen. Der Präsident der JUSO, Nicola Siegrist, appellierte deshalb an die Männer: “Lehnt diese Reform ab! Macht es für euch, aber insbesondere auch für eure Freundinnen, für eure Mütter, für eure Töchter.”

Die Vertreterin des feministischen Streiks, Léa Ziegler, führte aus, wieso die Reform alles andere als eine feministische Vorlage ist, sondern die prekären Situation von zahlreichen Frauen im Alter verstärkt: ”Die Renten von Frauen sind im Schnitt 37% niedriger als die der Männer. Das ist das Ergebnis von Lohnungleichheit und Nichtanerkennung von unbezahlter Care-Arbeit - das muss sich ändern.

Julius Kopp, der Jugendsekretär der Unia Gewerkschaftsjugend erklärte, dass auch junge Arbeitstätige mit der Reform verlieren würden: “. Die wirklichen Probleme zahlreicher Pensionierter - zu tiefe Renten, die für ein würdiges Leben im Alter nicht ausreichen - werden durch die Reform nicht gelöst, sondern verschärft. So sollen Frauen künftig länger arbeiten und weniger Rente bekommen. Das betrifft alle Arbeitnehmenden, gerade uns Junge.”

Margot Chauderna stellte als Co-Präsidentin der Jungen Grünen klar, dass es für die Finanzierung der AHV mehr als genügend gerechte Alternativen gäbe und dass die Renten endlich steigen müssen. “Wir könnten die staatlichen Beiträge an die AHV erhöhen oder mittelfristig auch die erste und zweite Säule zu einem solidarischen Rentensystem verschmelzen, das nach dem bewährten Umlageverfahren der AHV funktioniert.”, so Chauderna.

Den Abschluss machte Annika Lutzke, die aufzeigte, wie der Angriff auf die AHV die Klimakrise weiter anheizt: “Die zweite Säule, die BVG, stützt sich auf Wirtschaftswachstum und Finanzmärkte und begünstigt so umweltschädliche Projekte.”

Die Allianz Solidarische Altersvorsorge wird sich in den verbleibenden Wochen bis zur Abstimmung mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die Reform abgelehnt wird. Die Allianz wird dabei insbesondere auch gegen die unverschämte Angstkampagne der rechtsbürgerlichen Seite antreten. Die Behauptung, die AHV würde bei einem Nein zu dieser Reform bankrott gehen und dass die Bevölkerung deshalb keine Rente mehr hätte, ist absurd. Mit diesem Narrativ wird versucht, einen faktischen Zwang für diese Reform aufzubauen. Die Jungallianz wird mit ihren Argumenten dagegen halten.