JUSO fordert Verbot von unseriösen Schwangerschafts-Beratungen durch Abtreibungsgegner*innen
Die JUSO fordert am “Safe Abortion Day”, dass alle Schwangerschaftsberatungsstellen einheitliche staatlich festgesetzte Qualitätskriterien erfüllen müssen. Damit soll den Beratungsstellen der Abtreibungsgegner*innen verunmöglicht werden, die Not von Schwangeren auszunutzen. In Münchenstein organisierte die JUSO eine Aktion dazu.
Heute ist der internationale Save Abortion Day (Internationaler Tag für sichere Abtreibungen). Aktivist*innen der JUSO Schweiz stellen vor dem Hauptsitz der Schweizer Abtreibungsgegner*innen in Münchenstein klar: Fundamentalistische Pseudo-Beratungsangebote müssen sofort vom Bund unterbunden werden.
Das Bundesgesetz aus dem Jahr 1981 gibt zwar vor, dass Schwangere Anspruch auf eine unmittelbare und unentgeltliche Beratung haben und dass Kantone solche Anlaufstellen schaffen müssen. Es gibt heute keine gesetzlichen Standards für Schwangerschaftsberatungsstellen und es wird auch nicht geprüft, ob und wie die Kantone die Qualität der verschiedenen Beratungsstellen sicherstellen. Die JUSO Schweiz fordert daher vom Bund, einheitliche und verbindliche Standards für solche Beratungsangebote in den Kantonen einzuführen.
Folge der ungeregelten Situation sind private Beratungsstellen, welche klar als Ziel haben, Abtreibungen zu verhindern. Diese “Pseudo-Beratungsstellen” informieren einseitig und ideologisch. Damit sabotieren sie die selbstbestimmte Entscheidungsfindung Schwangerer auf der Basis von fachlich korrekten und neutralen Informationen.
Nicola Siegrist, Präsident der JUSO Schweiz meint: “Der Onlineauftritt solcher Pseudo-Beratungen der Abtreibungsgegner*innen gaukelt eine unabhängige Beratung vor. Diese Täuschung ist irreführend und für Schwangere in Not verheerend. In der Schweiz sollten solche religiöse, reaktionäre Organisationen keinen Einfluss auf unsere Gesundheitsversorgung haben.»
Die Jungpartei hat diese Position heute auch in Münchenstein auf die Strasse getragen. Sie hat mit Schildern vor dem Sitz der Stiftung SHMK klar gemacht, dass diese die Situation Schwangerer ausnütze. Diese ist schon häufig negativ in den Medien erschienen, auch mit medizinisch fragwürdigen Ratschlägen.
Leandra Columberg, Mitglied der JUSO-Geschäftsleitung, ergänzt: “Es braucht klare gesetzliche Vorgaben und Kontrollen für solche Beratungsstellen. Schwangere, die Unterstützung suchen, sollten in jedem Fall fachkompetent und ergebnisoffen beraten werden, um eine selbstbestimmte Entscheidung treffen zu können.” Die Vorgaben sollen sich dabei an jenen von Sexuelle Gesundheit Schweiz orientieren, die bereits heute ein Netzwerk von seriösen und öffentlich anerkannten Beratungsstellen in den Kantonen vereint.
Die JUSO wird den Bundesrat mittels einer Anfrage zu seiner Position befragen. In einem zweiten Schritt will die Jungpartei allfällig einen Vorstoss für eine Gesetzesänderung einreichen.