JUSO fordert WM-Boykott in Katar

16.11.2021

Gestern hat sich die Schweizer Nationalmannschaft für die Fussball-Weltmeisterschaft in Katar qualifiziert. Das Land war in den letzten Monaten immer wieder in den Schlagzeilen wegen tausenden Todesfällen beim Bau von Stadien, Sklaverei ähnlichen Arbeitsverhältnissen und einer der schrecklichsten Anti-Queer-Gesetzgebungen der Welt. Die JUSO Schweiz fordert den Schweizerischen Fussballverband und die Schweizerische Fussball-Nationalmannschaft auf, die Weltmeisterschaft in Katar zu boykottieren und trotz Qualifikation nicht am weiteren Turnier teilzunehmen. Ausserdem fordert die JUSO Schweiz das Schweizer Radio und Fernsehen auf, unsere Gebühren nicht für den Erwerb von Sendelizenzen für WM-Spiele einzusetzen und die Partien nicht zu übertragen.

Katar hat eine der schrecklichsten Anti-queer-Gesetzgebungen der Welt, so könnte Homosexualität laut Gesetz mit dem Tode beststraft werden. Beim Bau der Stadien für die WM sind bisher zudem über 6500 Menschen ums Leben gekommen, welche unter menschenunwürdigen Arbeitsverhältnissen leben müssen, welche als moderne Sklaverei bezeichnet werden müssen. Die politische Führung in Katar und die FIFA haben für die Austragung der Fussball-WM und die verbundene Eigenwerbung also tausende Todesfälle in Kauf genommen und forciert. Bei aller verständlichen Freude um die Qualifikation fordert die JUSO deswegen einen Boykott des Turniers. JUSO-Präsidentin Ronja Jansen präzisiert: «Die politische Führung ist wortwörtlich bereit über Leichen zu gehen. Die Schweiz darf hier nicht mitmachen».

Für die Jungpartei ist zudem klar, dass der Kommerzialisierung des Fussballs endlich ein Riegel geschoben werden muss. Fussball war ursprünglich der Sport der Arbeiter*innenklasse. Die Jungpartei kritisiert deswegen auch die Vereinnahmung des Sportes von Profitinteressen.

Zu Guter Letzt ist sich die JUSO bewusst, dass die Zustände in Katar nur Symptom eines Systems sind, das Profit über Menschen stellt.

Insbesondere bei der Produktion von Konsumgütern für den globalen Norden sind Menschenrechtsverletzungen leider genauso alltäglich und die Schweiz steht dabei mit in der Verantwortung, endlich griffige Gesetze zu verabschieden. JUSO-Präsidentin Ronja Jansen kommentiert: «Der Boykott der WM wäre ein ersten Schritt zu einer Welt, die nicht auf Leichen baut und die Chance als Land des FIFA-Hauptsitzes ein Zeichen zu setzen, welches international gehört wird.»

Die Delegierten der JUSO Schweiz haben sich bereits im Juni in einer Resolution für einen Boykott der WM Ausgesprochen, weitere Informationen dazu finden Sie hier: Resolution "WM 2022 in Katar boykottieren"

Für weitere Auskünfte:

  • Ronja Jansen, Präsidentin JUSO Schweiz
  • Nicola Siegrist, Vize-Präsident JUSO Schweiz
  • Muriel Günther, Zentralsekretärin JUSO Schweiz