Kein Fussbreit dem Rassismus - Spaziergang für Grundrechte und Toleranz

15.08.2013

Morgen Freitag werden Asylsuchende und besorgte Bürgerinnen und Bürger in Bremgarten spazieren gehen. Der Spaziergang ist ein Protest gegen die rassistischen Reglemente und Äusserungen der Behörden aller Ebenen in den vergangenen Wochen. Der Spaziergang wird um 14.00 Uhr am Bahnhof Bremgarten starten. Er wird an mehreren Orten vorbeiführen, die Asylsuchende nicht betreten sollen.

Wie das Bundesamt für Migration (BfM) unterdessen einräumte, sind die Rayonverbote rechtlich nicht durchsetzbar. Stattdessen wird schwammig von „Missverständnissen", „Spielregeln" oder „sensiblen Zonen" gesprochen. Trotzdem bleiben die Absichten der Behörden sehr beängstigend: Gemeinde, Kanton und Bund werben um Verständnis für staatlich verordneten Rassismus. Dies ist einer Gesellschaft unwürdig. Die Verordnung, welche Asylsuchenden das unbegleitete Betreten von Schul- und Sportanlagen verbietet, bleibt währenddessen in Kraft.

Die Menschen die von solchen Regelungen betroffen sind, gehen dabei oft vergessen und fast immer bleiben sie ungehört. Drei Aktivisten der Autonomen Schule Zürich haben sich folgendermassen geäussert:

„Die Rayonverbote von Bremgarten und anderen Gemeinden erinnern mich an Apartheid. Das ist direkter Rassismus. Wir sind alle schockiert." Abed Azizi.

„Wir machen diese Aktion gegen die undemokratische Regierung der Schweiz. Alle Menschen haben die Freiheit zu gehen, wohin sie wollen. Wir sind keine Tiere, denen man befehlen kann, was sie machen sollen. Wer wir auch sind, schwarz oder weiss, wir sind alle Menschen. Deshalb sollen wir auch alle das Recht haben, an die gleichen Orte zu gehen." Ahmed Hasan.

„Wenn sie ehrlich wäre, könnte die Schweiz die Grenzen schliessen und sagen, wir wollen keine Ausländer. Aber wenn sie das nicht tut und ein demokratisches Gesicht zeigen will, kann sie die Migranten nicht so behandeln." Khalid Ahmed

Wir fordern die zuständige Bundesrätin Simonetta Sommaruga und ihr Departement auf, sich für die Grundrechte aller Menschen in diesem Land einzusetzen, und wir verlangen Richtlinien für den Umgang mit Asylsuchenden, die dem nicht widersprechen. Zudem fordern wir die lokalen Behörden auf, anstatt Segregation den Austausch zwischen AsylbewerberInnen und der Bevölkerung zu fördern.