Petition: Rammstein-Konzerte absagen!

Petition: Rammstein-Konzerte absagen!

Die JUSO Schweiz hat zusammen mit Campax am 6. Juni per offenen Brief Gadget abc, den Schweizer Veranstalter der Rammstein-Konzerte, zu einer öffentlichen Positionierung zum Fall Lindemann aufgefordert. Die Gadget abc hatte bis heute 16h Zeit, die insgesamt 8 Fragen zu beantworten. Die JUSO ist mit den Antworten nicht zufrieden. Nun hat die Jungpartei zusammen mit Campax, Brava, dem cfd, den SP Frauen und “die Feministen” eine Petition lanciert, in der die Absage der beiden Konzerte am 17. und 18. Juni in Bern gefordert wird.

Link zur Petition

Der grösste Schweizer Konzertveranstalter Gadget abc scheint sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung nicht richtig bewusst zu sein. Trotz harten Vorwürfen gegen Lindemann und grossem öffentlichen Druck ergreift der Veranstalter deutlich unzureichende Massnahmen und will die Rammstein-Konzerte am Wochenende vom 17./18. Juni im Wankdorfstadion nach wie vor durchführen. Stand jetzt wird lediglich auf eine “Row-Zero” verzichtet, sowie ein Care-Team aufgeboten. Diese Massnahmen erachten die Jungpartei und ihre Verbündeten für das Ausmass der Situation jedoch als ungenügend.

“Solche Vorwürfe von sexualisierter Gewalt müssen ernst genommen werden! Die Veranstalter müssen das einzig Richtige machen und die Konzerte absagen”, meint Nicola Siegrist, Präsident der JUSO Schweiz. Die Gadget abc hätte bereits vor, spätestens aber mit dem erheblichen Druck von Zivilgesellschaft und Medien ernsthafte und griffige Massnahmen treffen müssen. Den offenen Brief der JUSO hat das Unternehmen nach Verlängerung der Frist zwar beantwortet, die Antwort blieb jedoch oberflächlich und schönfärberisch. Auf diverse konkrete Fragen wurde nicht eingegangen. So ist nach wie vor unklar, ob es überhaupt Leitlinien für solche Situationen gibt. Weiter hätten Pre- und Afterparties unterbunden, klare öffentliche Statements gemacht und die Möglichkeit der Rückerstattung von Tickets angeboten werden sollen. Dazu kommen Massnahmen wie die Möglichkeit zum Testen der Getränke auf Drogen, Weiterbildungen für Angestellte oder ein Awareness-Konzept. All dies sind Massnahmen, die eigentlich unabhängig vom Auftritt dieses Acts getroffen werden sollten.

Darüber hinaus geht es im Fall Rammstein jedoch um gesellschaftliche Verantwortung. Mirjam Hostetmann, Vizepräsidentin der JUSO sagt: “Die Frage, warum Gadget abc hinter einer Band stehen will, die mit massiven Gewaltvorwürfen konfrontiert ist und deren Liedzeilen voller Vergewaltigungsphantasien sind, muss sich das Unternehmen selber stellen.” Es geht nicht darum, Selbstjustiz zu betreiben, sondern um ein Zeichen, das mit der Durchführung dieser Konzerte an Betroffene von sexualisierter Gewalt gesendet wird.

Die JUSO, Campax, Brava, der cfd, die SP Frauen und ‘die Feministen’ hoffen, dass Gadget abc und andere Akteur*innen der Musikbranche mit dieser Petition zum Umdenken gebracht werden können, damit Gewalt wirksam verhindert werden kann.