Scheinlösung: Minders Kuschelkurs mit der SVP wird das Abzocker-Problem nicht lösen

10.02.2010

Der Schaffhauser Unternehmer Thomas Minder will seine Initiative zugunsten eines abgeschwächten SVP-Gegenvorschlags zurückziehen. Das Abzocker-Problem wird damit noch weniger gelöst als mit der Minder-Initiative selbst. Die JUSO wird darum noch energischer die Unterschriften für die 1:12-Initiative sammeln: Damit die Abzocker-Manager endlich gestoppt werden.

Minder und die SVP wollen sich auf geringfügige Anpassungen „Corporate Governance" beschränken. Damit vermeiden sie es, das Abzocker-Problem zu lösen. Und Thomas Minder verrät alle, die seine Initiative unterschrieben haben. Cédric Wermuth, Präsident der JUSO Schweiz: „Minder und die SVP präsentieren eine Scheinlösung. Die Manager werden auch mit diesen Schönheits-Korrekturen am Aktionärsrecht munter weiter abzocken. Wir sind überrascht feststellen zu müssen, dass die Minder-Initiative scheinbar nur eine PR-Aktion ist."

Denn die Abzocker-Manager sind hauptsächlich ein Problem für alle anderen Arbeitnehmer/innen. Wermuth: „Den Arbeitnehmer/innen bleiben oftmals nur Brosamen, weil sich die Manager schamlos am Kuchen bedienen." Nicht zuletzt sind es vor allem Arbeitnehmer/innen, welche die unverantwortlichen Risiken der Boni-Ritter mit ihren Löhnen, Jobs und Steuern ausbaden müssen.

Um dem definitiv einen Riegel zu schieben, sammelt die JUSO auf Hochtouren für die 1:12-Initiative: Niemand soll in einem Jahr weniger verdienen als ein Manager im gleichen Unternehmen in einem Monat. Wermuth: „Die 1:12-Initiative stoppt die Abzocker, damit die Löhne aller Mitarbeiter/innen steigen können." Voraussichtlich werden im Herbst die nötigen Unterschriften beisammen sein. So erhält das Volk schon bald die Chance, die Abzocker wirklich zu stoppen.