Trotz einigen Lichtpunkten, wie dem Beschluss zum Kohleausstieg von 19 Staaten, ist die Gesamtbilanz sehr ernüchternd. «Bis auf schöne Worte und unzureichende Zugeständnisse bleibt nicht viel vom Klimagipfel übrig», betont Luzian Franzini, Co-Präsident der Jungen Grünen Schweiz.
Auch die Schweiz nimmt hierbei ihre internationale Verantwortung überhaupt nicht wahr. So verfügt das reichste Land der Welt weder über eine Langzeitplanung zur Emissionsreduktion, noch entspricht das gegenwärtige CO2-Gesetz dem Pariser Ziel, die globale Klimaerhitzung auf maximal 2 Grad Celsius zu beschränken. Die Schweizer Co2-Emissionen sind mehr als fünfmal zu hoch für das 2°-Ziel. «Zudem erfolgt der Schweizer Beitrag zur Klimafinanzierung auf dem Buckel der Ärmsten dieser Welt», kritisiert Franzini den Fakt, dass die Schweiz ihre internationalen Klimaverpflichtungen aus dem Budget für Entwicklungszuammenarbeit finanziert.
Im Vorfeld der Konferenz betonte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) den Fakt, dass sich selbst bei Einhaltung aller im Pariser Abkommen 2015 festgelegten Ziele zum Klimaschutz die Erdtemperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um mindestens drei Grad erhöhen wird. Für die JUSO und die Jungen Grünen ist deshalb klar: Wirklicher Fortschritt im Klimaschutz lässt sich nur mit einer Überwindung der neoliberalen Marktwirtschaft erreichen. «Ein Wirtschaftssystem, welches auf exponentiellem Wachstum beruht, ist inkompatibel mit einem Planeten der begrenzten Ressourcen», erklärt Tamara Funiciello, Präsidentin der JUSO Schweiz.
So braucht es nebst einer verursachergerechten Verbrauchsteuer auf fossile Energien auch im Wohnbereich neue und innovative Ideen. Steigende Mietpreise führen in den Städten zur Verdrängung in die Agglomeration und zu weiterer Zerstörung von Grünflächen. Dieses Problem wollen die beiden Jungparteien mit der Zersiedelungsinitiative angehen.