5 Wochen Ferien reichen nicht: 8 Wochen Ferien für Lernende jetzt!

16.06.2025

Bündnis aus Jungparteien unterstützt Appell an den Bundesrat

Ein Bündnis aus drei Jungparteien – Juso, Junge Grüne und Junge EVP – unterstützt den Appell an den Bundesrat, die Ferien für Lernende endlich zu erhöhen. Der Umstieg von der Schul- in die Berufswelt birgt grosse Veränderungen und Herausforderungen für die jungen Menschen. Fünf Wochen reichen nicht aus, um sich ausreichend zu erholen. Viele Lernende leiden unter Stress, jede:r Vierte bricht die Lehre ab. Jugendliche, die sich für eine Berufslehre entscheiden, leisten einen grossen Beitrag, doch die Erholungszeit kommt viel zu kurz.
Eine heute veröffentlichte, repräsentative Umfrage unter rund 49'000 Lernenden in der Schweiz zeigt alarmierende Zahlen: Ein Grossteil der Jugendlichen ist psychisch stark belastet. Die Befragung des Kompetenzzentrums WorkMed bestätigt die Ergebnisse der letztjährigen Unia-Umfrage unter Lernenden: Das Berufsbildungssystem bietet zu wenig Unterstützung – mit gravierenden Folgen. 61 % der Lernenden berichten von psychischen Problemen während der Lehre. 60 % sagen, ihre Belastung sei durch die Lehre ausgelöst oder verschärft worden. 30 % fühlen sich dadurch im Alltag ihrer Lehre eingeschränkt.

Für die drei Jungparteien sind die Umfrageergebnisse höchst alarmierend. So kann es nicht weitergehen: Lernende brauchen mehr Zeit zur Erholung, damit sie nicht bereits beim Einstieg in die Arbeitswelt ausbrennen. Die Lehre soll ein attraktiver, durchlässiger Bildungsweg bleiben, der soziale Mobilität ermöglicht und genügend Raum für die individuelle Entfaltung der jungen Menschen bietet. Viele Branchen sind auf gut ausgebildete und resiliente Fachkräfte angewiesen – zusätzliche drei Wochen Ferien pro Jahr sind nicht nur nötig, sondern lohnen sich langfristig auch finanziell.

Auch Bildungsexpert:innen und Organisationen unterstützen das Anliegen: Von Dagmar Rössler (Präsidentin LeherinnenVerband), Rolf Siebold (IG Berufsbildung IGBB), Jürg Schoch (Bildungsexperte) sowie beim Dachverband Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz (DOJ) und dem Dachverband Schweizer Jugendparlamente (SAJV).
Es ist höchste Zeit, politischen Druck aufzubauen. Lernende haben keine Lobby, ihre Forderungen bleiben von der institutionellen Politik oft ungehört – das muss sich ändern. Deshalb ruft das Bündnis der Jungparteien zur Unterstützung des offenen Briefs an den Bundesrat auf, der übers Wochenende bereits von Tausenden Lernenden und Jugendlichen unterzeichnet wurde.

Statements der Präsidien von Juso, Junge Grüne und Junge EVP zum Anliegen:

Mirjam Hostetmann, Präsidentin JUSO Schweiz: “Berufslernende leisten heute in jungen Jahren für einen mickrigen Lohn und wenig Freizeit unglaublich viel. Ihre Arbeit verdient Respekt, ein fairer Lohn und acht Wochen Ferien wären das Mindeste."

Lea Blattner, Co-Präsidentin Junge EVP Schweiz: “Junge Menschen stemmen in der Lehre heute weit mehr als früher: Betrieb, Schule, ständige Leistungsnachweise. Wer will, dass sie nicht ausbrennen und als dringend benötigte Fachkräfte in der Wirtschaft bleiben, muss ihnen 8 Wochen Ferien ermöglichen.”

Magdalena Erni, Co-Präsidentin Junge Grüne Schweiz: “Der mentale Zustand von Lernenden ist besorgniserregend. Acht Wochen Ferien stärken psychische Gesundheit, Freundschaften und Neugierde.”

Kontakt für Rückfragen:

Mirjam Hostetmann, Präsidentin JUSO Schweiz,
Tel. +41 79 594 33 39, Mail: [email protected]
Lea Blattner, Co-Präsidentin Junge EVP Schweiz,
Tel. +41 76 580 60 76, Mail: [email protected]
Magdalena Erni, Co-Präsidentin Junge Grüne Schweiz,
Tel. +41 79 488 37 15, Mail: [email protected]

Link zum offenen Brief
PDF der Medienmitteilung