Die JUSO Schweiz fordert ein neues Benennungssystem für Hitzewellen nach dem Vorbild von Hoch- und Tiefdruckgebieten, jedoch mit den Namen der grössten Umweltverschmutzer*innen. Für die aktuelle Hitzewelle schlägt die Jungpartei den Namen Gianluigi Aponte vor. Damit will die JUSO die Aufmerksamkeit auf die Klimakrise lenken und auf jene, die sie massgeblich zu verantworten haben.
Seit einigen Tagen leidet die Schweiz unter einer unerträglichen Hitzewelle, nicht die erste in diesem Sommer. 2023 und 2024 waren in Folge die wärmsten Jahre seit Messbeginn und die Prognosen deuten darauf hin, dass 2025 nochmals alles übertreffen wird. Wir spüren bereits die Auswirkungen der globalen Erhitzung, und das ist erst der Anfang. Die globale Temperatur ist im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter um 1,3 °C gestiegen, in der Schweiz sogar schon um 2,9 °C. Jedes Jahr werden hierzulande bereits fast 400 hitzebedingte Todesfälle registriert.
Für die JUSO Schweiz ist klar: Klimakriminelle müssen zur Verantwortung gezogen werden. Schuld an der Klimakrise sind die Superreichen, die mit ihren Privatjets, Yachten und schmutzigen Investitionen die Umwelt für ihren persönlichen Profit zerstören. Diese Schuld darf nicht weiter verschleiert werden. Deshalb schlägt die Jungpartei vor, Hitzewellen nach Superreichen zu benennen. Angefangen mit Gianluigi Aponte, dessen Familie alleinige Eigentümerin der Reederei MSC Group (MSC Cruises) und damit die fünftreichste Schweizer Familie ist. Ihre Schifffahrtsgesellschaft allein verursacht im Jahr 80% so viel Emissionen (33.8 Mio. t CO2e), wie im gesamten Schweizer Inland anfallen. Rund drei Millionen Tonnen CO2 werden alleine durch ihre Investitionen erzeugt, zum Vergleich: Eine Person in der Schweiz verursacht im Jahr 12 t Co2.
„Gianluigi Aponte wird als Klimakrimineller in die Geschichte eingehen! Er zerstört unseren Planeten für seinen eigenen Profit und muss zur Verantwortung gezogen werden!”, erklärt Julien Berthod, Vizepräsident der JUSO Schweiz.
Die Jungpartei will an das bestehende System der Namensgebung von Hoch- und Tiefdruckgebieten anknüpfen, um so die Sensibilität gegenüber der Klimakrise zu stärken. Vorgeschlagen und verwendet sollen aber nur Namen von relevanten Klimaverschlutzer*innen werden. Tatsächlich bestätigen verschiedene meteorologische Institutionen, dass die Benennung eines Sturms die Vorbereitung der Bevölkerung darauf verbessert.
Die Einführung eines Benennungssystems für Hitzewellen, wie es der französische Ökonom Maxime Combes vorgeschlagen hat, könnte also zu einem kraftvollen Instrument werden, um die Öffentlichkeit sowohl für die Folgen der globalen Erhitzung als auch für deren Ursachen zu sensibilisieren.
“Hitzewellen werden in den kommenden Jahren immer mehr Menschen töten und wir müssen daran erinnern, wer dafür verantwortlich ist: die Superreichen” , schliesst Mirjam Hostetmann, Präsidentin der JUSO Schweiz.
Quellen
[1] Meteo Schweiz: Klimawandel, LINK
[2] Universität Bern: Klimaerwärmung verursachte 60% der Schweizer Hitzetoten 2022, Medienmitteilung 2023, LINK
[3] Susanne Rudolf: Privatjets, Superyachten & Investitionen. Reiche Verschmutzer, solidar suisse, 28.10.2024, LINK
[4] Sylvain Besson, Paula Ronga, Mathieu Rudaz: Aponte est devenue la plus riche des Suisse, in: Tribune de Geneve, aktualisiert 16.10.2025, LINK
[5]: Hortense Chauvin: Nommons les canicules, elles ont des responsables, in: Reporterre, 19.07.2022, LINK