JUSO lanciert Petition: Mehr Geld für Frauensport

05.06.2025

Knapp einen Monat vor der Women’s Euro 2025 kritisiert die JUSO das zutiefst patriarchale Sportsystem. Die Schweiz hat 2008 für die Männer-EM 82 Millionen Franken bereitgestellt, für die Frauen sind es lediglich 15 Millionen. Mit einer heute lancierten Petition fordert die Jungpartei vom Bundesrat insbesondere finanzielle Mittel für einen Ausbau der Förderung von Frauenfussball und den Schutz vor Gewalt und Diskriminierung von Frauen und TINA-Personen im Sport.

Link zur Petition

Im Schweizer Fussball werden Frauen und TINA-Personen noch immer stark strukturell benachteiligt. Die JUSO hat deswegen heute eine Petition lanciert und fordert einen grundlegenden Wandel im Schweizer Sportsystem.Nur 12% aller lizenzierten Spieler*innen sind Frauen, der Anteil weiblicher Schiedsrichter*innen liegt bei gerade einmal 2.6%. Diese Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der Zugang und die Teilhabe von Frauen im Schweizer Fussball ist strukturell stark benachteiligt. Besonders aber erleben TINA-Personen Ausgrenzung – vor allem durch binäre Geschlechtertrennungen und transfeindliche Haltungen. Viele verzichten ganz auf sportliche Betätigung, obwohl sie gerne aktiv wären. Probleme stellen dabei insbesondere das Fehlen geschlechtsneutraler Umkleiden, Duschen und Toiletten sowie mangelnde Akzeptanz von Geschlechtervielfalt in Vereinen und Verbänden dar. Die JUSO Schweiz fordert mit ihrer Petition unter anderem, dass TINA-Personen eine sichere Teilhabe am Vereinsfussball ermöglicht wird. Dafür braucht es auch Sichtbarkeit im organisierten Spielbetrieb und Mitsprache bei Entscheidungsstrukturen.

Die Unterschiede zum Männerfussball zeigen sich auch bei den finanziellen Mitteln, die zur Verfügung stehen, etwa bei der Ausbildung und Förderung von Frauen, oder wie viel Geld für die EM zur Verfügung steht. Der Bund hat für die Männer-Fussball-EM 2008 82 Millionen gesprochen, der Betrag für die UEFA Women’s Euro 2025 beträgt lediglich 15 Millionen. Auch verdienen Frauen nur höchstens 5% vom Gehalt, was Männer verdienen. “Fussball ist keine Männersache, alle Geschlechter sollten gleichermassen Zugang und Förderung erhalten”, meint Mirjam Hostetmann, Präsidentin JUSO Schweiz.

Die JUSO fordert vom Bund klare Massnahmen, um die Ungleichbehandlung zu beheben. “Es braucht mehr Subventionen und Investitionen für den Frauensport”, meint Arsena Odermatt, Geschäftsleitung JUSO Schweiz. Gleichzeitig braucht es Schutz vor Diskriminierung und Gewalt für Frauen und TINA-Personen, Antidiskriminierungskampagnen und Aufklärungsarbeit. Sport soll Zusammenhalt, Emanzipation und Spass bieten. Gleichstellung wird auch im Sport nicht von selbst kommen: Es braucht klare Entscheidungen, konkrete Mittel und einen ehrgeizigen Plan.