Für eine Inklusion in allen Bereichen!

02.06.2018

Positionspapier verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 02. Juni 2018, Neuchâtel.

Im kapitalistischen System werden viele verschiedene Gruppen diskriminiert, sei es im Alltag, im Arbeitswesen oder bei der Wohnungssuche. Die herrschende Klasse setzt auf Spaltung, um die Unterdrückten bei der Stange zu halten und ein Klassenbewusstsein zu schwächen oder sogar zu verhindern. Viele dieser Unterdrückungen wurden und werden in der JUSO oft angesprochen und eine Sensibilität dafür geschaffen. Sei es Rassismus, Sexismus oder Homophobie, wir alle sind uns dessen bewusst und kämpfen dagegen an. Nun ist es wichtig, einen neuen Punkt in unsere Partei zu bringen und uns endlich mit der Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen zu befassen!

Menschen mit Behinderungen werden nach wie vor stark diskriminiert und von unserer Gesellschaft aus vielen Lebensbereichen exkludiert. Nach wie vor herrscht die Haltung, dass Menschen mit Behinderungen anders behandelt werden müssen und von der Gesellschaft abgetrennt ihr Leben leben sollen. Somit werden diese oft pauschalisiert und als eine homogene Gruppe angesehen. Für ein körperbehindertes Kind ist schon im Voraus klar, dass es in eine Sonderschule geschickt wird, Erwachsene, die die Fähigkeiten hätten im 1. Arbeitsmarkt zu arbeiten, müssen in geschützten Werkstätten arbeiten, einfach weil es einfacher ist. Hier ist es wichtig, eine genauere Betrachtung der Individuen vorzunehmen und sie nach ihren individuellen Fähigkeiten zu fördern und fordern.

Heute ist es so, dass Menschen mit Behinderungen nur dann inkludiert werden, wenn die Schule oder der*die Arbeitgeber*in motiviert ist, dies zu tun. Der Bund und die Kantone setzen nach wie vor auf Freiwilligkeit, was wie in vielen Bereichen leider nicht funktioniert. Hier müssen wir ansetzen und die Arbeitgeber*innen sowie die Schulen in die Pflicht nehmen! Das primäre Ziel sollte immer sein, Menschen mit Behinderungen zu inkludieren, somit soll individuell geprüft werden, wie und ob man Personen in Regelschulen und in den ersten Arbeitsmarkt inkludieren kann. Obwohl der Bund die UN-Behindertenrechtskonvention unterschrieben hat, fehlt eine konsequente Umsetzung dieser.

Wir als JUSO müssen auch hier in die Offensive gehen! Wir kämpfen gemeinsam für alle unterdrückten Klassen und gegen jede Form von Diskriminierung! Deshalb fordern wir vom Bund:

  • Eine konsequente Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention
  • Die Verantwortung für Menschen mit Behinderungen wahrzunehmen und auch die Kantone stärker in die Pflicht zu nehmen
  • Eine verstärkte Inklusion von Menschen mit Behinderungen in die Regelschule sowie in den ersten Arbeitsmarkt
  • Eine verstärkte Schaffung von Geldern sowie gratis Hilfsmitteln um diese Inklusion zu ermöglichen