Stopp der Bevormundung. Gegen Alkohol- und Ausgehverbote: Immer und überall!

16.03.2013

Resolution verabschiedet an der Jahresversammlung der JUSO Schweiz vom 15./16. März 2013

In Kehrsatz sollen sich Jugendliche ab 22 Uhr nicht mehr frei bewegen dürfen, in Aarau AG will der Stadtpräsident ein Alkoholverbot ab 22 Uhr, in Zürich wird weggewiesen, wer im Park Alkohol konsumiert oder es wird gleich der ganze Park über Nacht geschlossen und im Kanton Waadt soll es sogar ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum geben.

Die Jugend soll damit aus dem öffentlichen Raum verdrängt werden. Was als störend empfunden wird, wird heute mit Verboten und Regelungen bekämpft. Gibt es beispielsweise in einem Park ein Problem, wird schnell ein Betretungsverbot für Jugendliche eingeführt, anstatt nach Lösungen zu suchen. Verbote und Diskriminierungen sind nie eine Lösung. Sie schränken die Freiräume und Persönlichkeitsrechte der Jugendlichen massiv und willkürlich ein.

Die JUSO Schweiz fordern darum:

  • Kein Alkoholverbot im öffentlichen Raum, auch nicht an Sportanlässen und kein Verkaufsstopp von Alkohol am Abend: Damit wird die Jugend bevormundet und gezwungen den Alkohol teuer in Bars und Clubs zu konsumieren. Alkohol trinken darf nur noch, wer es sich leisten kann. Gegen diese willkürliche und ungerechte Benachteiligung der Jugendlichen müssen wir uns wehren.
  • Kein Ausgeh- und Rumhängverbot: Solche Verbote sind ein krasser Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Der Jugend wird immer weniger gestattet, sich an einem zentralen Ort rumzuhängen und sich zu treffen. Es wird erwartet, dass sie sich in einer Bar oder einem Club treffen. Dies ist immer verbunden mit einem teuren Konsumationszwang. Die Jugend muss Möglichkeiten haben sich ungezwungen zu treffen. Der öffentliche Raum muss durchgehend für alle zugänglich sein.

In der modernen kapitalistischen Gesellschaft besteht unübersehbar ein grosses Interesse der Herrschenden nach konformem und produktivem Verhalten einerseits und Ruhe und Ordnung andererseits. Angepasste, fleissige und produktive Menschen sollen den Reichtum von ein paar wenigen zu vergrössern. Um dieses Interesse durchzusetzen, soll insbesondere die Jugend zu unkritischen Arbeiter_innen und kauffreudigen Konsument_innen gemacht werden. Es ist an uns, die Verbote abzuschaffen und die einengenden Regeln zu bekämpfen. Die Freiheit der Jugend muss immer wieder verteidigt werden.