Heute ist es so weit: Der Nationalrat diskutiert endlich die Minder-Initiative. Dabei wird vornehmlich darüber gestritten, ob das Volk wirklich die Chance erhält, über die Initiative abzustimmen. Ob dem ganzen Parteien-Geplänkel geräht jedoch der Inhalt von Minders Vorlage völlig in Vergessenheit. Darüber zu sprechen, wäre eigentlich bitter nötig.
Denn - seien wir ehrlich! - die Minder-Initiative löst das Abzocker-Problem nicht, weil sie erst gar nicht auf die Abzocker zielt. Vielmehr will Minder mit seiner Initiative die Macht der Aktionär/-innen stärken. Sie sollen mehr Mitspracherecht haben, insbesondere über die Löhne der Manager und Verwaltungsräte abstimmen können.
Das ist schön und gut, wird aber nichts an der Tatsache ändern, dass sich die Manager Jahr für Jahr immer mehr nehmen. In Grossbritannien und Holland haben die Aktionär/-innen bereits seit ein paar Jahren dieses Recht. Trotzdem steigen die Manager-Gehälter in diesen Ländern aber munter weiter, wie verschiedene Studien zeigen.
Abzocker sind nicht einfach ein Problem des Aktienrechts. Denn die Leidtragenden der Abzocker-Manager sind alle anderen Arbeiternehmer/-innen. Sie müssen sich mit Brosamen begnügend, weil sich die Manager - zusammen mit den Aktionär/-innen - immer mehr vom Kuchen nehmen.
Um das Abzocker-Problem zu lösen müssen deshalb griffigere Massnahmen her. Die bringt die 1:12-Initiative: Sie stoppt die Abzocker-Manager, damit die Löhne aller wieder steigen.
Fotos zur Aktion vor dem Bundeshaus: