Alle 100‘000 Jahre ein Atomkraftunfall?!

27.09.2011

Nach dem Nationalrat ist es nun am Ständerat, sich für oder gegen die Atomkraft auszusprechen. Wobei ihm dies eigentlich leicht fallen sollte, gibt es doch kaum Gründe für die Beibehaltung der Atomkraft. Die JUSO Schweiz fordert den Ständerat auf, einstimmig dem Beschluss des Nationalrates zu folgen.

Wer auch immer jene Zahl in die Debatte um die Sicherheit der Atomkraftwerke gebracht hat, muss sich gehörig verrechnet haben. Das tragische Unglück in Tschernobyl und die unfassbare Katastrophe in Japan sollten eigentlich gezeigt haben, dass eine atomare Katastrophe bei uns genauso gut möglich ist wie überall - und schon morgen eintreten kann.

Um eine atomare Katastrophe morgen zu verhindern, gilt es heute die Weichen zu stellen in Richtung erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Alle Politiker, die behaupten, es gäbe keine oder nur ungenügende Alternativen sind komplett auf dem Holzweg. Es fehlt nicht an Alternativen, sondern rein am politischen Willen!

Günstige Alternative

Wer immer noch behauptet, Atomstrom sei halt viel billiger als erneuerbare Energien, der muss wohl nochmals die Schulbank drücken. Der heutige Atomstrompreis entspricht bei weitem nicht den tatsächlichen Kosten. Abbau des Kraftwerkes und Entsorgung des Atommülls sind nicht eingerechnet, womit der Strom zwar heute viel zu billig ist, aber die Generation von Morgen teuer zu stehen kommen wird. Würde Kostenwahrheit beim Atomstrom gelten, so wären erneuerbare Energien schon heute günstiger. Die JUSO fordert, dass endlich Real- statt Lügenpolitik betrieben wird!

Enorm viel Sparpotential

Die Schweiz verbraucht heute 250 Terrawattstunden im Jahr. Die Hälfte davon fliesst in Wohnungen. Absurde Zahlen, wenn man die neusten Techniken in Betracht zieht: Heute gibt es nicht nur Häuser, die energieneutral sind, sondern sogar welche, die 4mal mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen. Oder anders gesagt: Wäre ein Viertel aller Häuser so ausgestattet, könnten wir unseren Stromverbrauch um die Hälfte reduzieren!

Für Umwelt und Arbeitsplätze

Erneuerbare Energien und eingesparte Energie, sind wesentlich umweltfreundlicher als Atomkraft. Aber sie können sogar noch mehr: Erneuerbare Energien schaffen 80% mehr Arbeitsplätze als Atomkraftwerke.

Der Ständerat sollte als durchaus keine Mühe haben, seine Entscheidung richtig zu treffen. Zumindest dann, wenn er im Sinne aller handelt, statt nur den Atomkonzernen dient.