Ehre wem Ehre gebührt

29.01.2013

Die JUSO will in der Schweiz keine EhrenbürgerInnen, die für den Tod von tausenden von Menschen verantwortlich sind. Als Konsequenz der nun veröffentlichten diplomatischen Dokumente fordert die JUSO, dass Eduard von Steiger seine Ehrenbürgerschaft in Langnau im Emmental, post mortem, entzogen wird.

Eduard von Steiger, BGB-Bundesrat und in jener Zeit Vorsteher des Justiz- und Polizeidepartements, hatte bereits 1942 Kenntnis von brisanten Dokumenten, welche Schilderungen der Gräueltaten und Verbrechen der Nazis enthalten. Die Schweiz bzw. der Bundesrat wusste alsovonden Massenvernichtungen in den Konzentrationslagern und dies bereits ab 1942. Trotzdem prägte von Steiger die Schweizer Flüchtlingspolitik, die mit der fatalen Devise "das Boot ist voll", tausende von Menschen an der Grenze abwies und in den sicheren Tod schickte. Menschen, welche sich dieser Politik verweigerten und zahlreiche Menschen retteten blieb die Rehabilitierung teilweise über 60 Jahre lang verwehrt.

Ehrenbürger sollen ein Vorbilder für künftige Generationen sein. "Hilflose Menschen an der Landesgrenze bewusst nicht einreisen zu lassen und zurück in den Tod zu schicken ist scheusslich. Eduard von Steiger ordnete genau das an. Wer solch etwas tut ist für die JUSO kein Ehrenbürger", so David Roth. Die JUSO Schweiz fordert deshalb die Gemeinde Langnau im Emmental auf, Eduard Steiger das Ehrenbürgerrecht post mortem zu entziehen.