Es wird weiter abgezockt

10.02.2010

Trotz allem: Bei der UBS wird munter weiter abgezockt. Die Bank schreibt zwar einen Jahrsverlust von 2.7 Milliarden Franken, zahlt aber erstaunlicherweise „erfolgsabhängige" Boni im Wert von 3 Milliarden aus. Die NZZ - ihres Zeichens Sprachrohr der Abzocker - rechnet vor, dass das zu bloss 200'000 Franken Gesamtlohn pro Mitarbeiter/in führt, was im Vergleich zu anderen Banken geradezu bescheiden sei.

Zunächst gilt es aber festzuhalten, dass in der Schweiz gerade einmal ca. 2% der Bevölkerung so viel oder mehr verdienen. Zudem handelt es sich nur um einen Durchschnittswert, der das wirkliche Ausmass des Abzocker-Problems verbirgt. Die meisten UBS-Mitarbeiter/innen - die nicht einmal einen 13. Monatslohn erhalten - sehen natürlich häufig sehr viel weniger. Die Lohnverteilung ist bei den Banken noch viel ungleicher als in anderen Branchen (siehe auch die BFS-Lohnstrukur-Erhebung). Anders ausgedrückt: Die Manager zu obersten zocken Millionen ab - und das unabhängig, wie das Geschäft läuft oder ob die Steuerzahler/innen Milliarden aufwerfen.

Der Grund dafür liegt in der uneingeschränkten Machtposition der Manager, die sie ungehindert auf Kosten aller anderen bedienen lässt. Damit sich das ändert, brauchen wir griffige Regeln, welche die Macht der Abzocker bricht. Die Minder-Initiative vermag das nicht zu tun. Noch weniger seit sie mit der SVP weiter abgeschwächt wurde. Wir sammeln deshalb noch energischer Unterschriften für die 1:12-Initiative. Damit die Abzocker endlich gestoppt werden.