Für eine offensive Linke

22.03.2018

Es ist 100 Jahre her, seitdem 250'000 Arbeiterinnen und Arbeiter dem Aufruf des Oltener Aktionskomitees folgten und auf die Strasse gingen. Damals wurden 9 Forderungen aufgestellt, wovon die meisten in den darauf folgenden Jahrzehnten umgesetzt wurden.
An der Jahresversammlung vom 17. und 18. März hat die JUSO Schweiz den 100. Jahrestag genutzt, um neun neue Forderungen zu stellen. Neun Forderungen, die als Fixsterne fürs nächste Jahrhundert gelten sollen. Nach einem langen, breit abgestützten Findungsprozess hat man sich für folgende 9 Forderungen entschieden:

  1. Die 25-Stunden-Woche


Weil die Produktivität ständig steigt und die Arbeiter*innen schon zu lange nur Brosamen erhalten haben.
  1. La retraite populaire


Weil Ruhestand keine Prekarisierung der Lebensverhältnisse bedeuten darf.
  1. Den ökologischen Fussabdruck auf unter 1 Erde reduzieren


Weil wir nur einen Planeten haben und es unsere Pflicht ist, ihm Sorge zu tragen.
  1. Abschaffung der Armee


Weil die Schweiz ein friedliches Land sein soll, das seine Gelder nicht in Aufrüstung sondern in die Förderung von Frieden und Entwicklungszusammenarbeit stecken soll.
  1. Gratis Gesundheits- und Bildungswesen


Weil Bildung und Gesundheit ein Grundrecht sein soll und nicht ein Privileg der Wohlhabenden.
  1. Boden verstaatlichen


Weil wir demokratisch über die Nutzung und die Verteilung der leistungsfreien Gewinne auf Boden bestimmen sollten.
  1. Frauen*quote in Politik und Wirtschaft


Weil die Schweiz in Sachen Gleichstellung immer noch hinterherhinkt und eine Frauen*quote ein wirksames Mittel ist, die Situation zu verbessern.
  1. Staatsbürger*innenschaft für alle


Weil Menschen, die hier leben, arbeiten, zur Schule gehen und Steuern bezahlen, auch die gleichen Rechte haben sollen.
  1. Erbschaftssteuer 100%


Weil Erbtum ein Konzept ist, das Ungleichheit noch verstärkt.
Zu jeder Forderung wird in den nächsten Tagen ein kleiner Artikel erscheinen.
Wagen wir es, visionär zu sein. Wagen wir es, gemeinsam Forderungen zu stellen, um unser System zu verändern. Der aktuelle Zustand unserer Gesellschaft zeigt klar die Grenzen des kapitalistischen Systems. Unsere Forderungen wollen einerseits die Schwächen dieses Systems aufzeigen, andererseits sollen die Forderungen auch konkrete Lösungen zur Behebung ebendieser sein.
Die Linke muss jetzt in die Offensive gehen. Lasst uns gemeinsam gegen die Ungerechtigkeiten des Systems und für eine gerechte, solidarische Gesellschaft kämpfen!