Wahrscheinlich haben wir uns diese Woche alle über die gleichen zwei Dinge aufgeregt. Nämlich einerseits über die Preiserhöhungen der SBB und andererseits über die Arroganz der UBS Manager, die sich auch dieses Jahr wieder vier Milliarden an Boni auszahlen wollen.
Die teureren Tickets der SBB tun weh, aber das Geld wird dringend gebraucht. Das Angebot der SBB ist im weltweiten Vergleich top, die Schweiz ist auch darum eine Nation von BahnfahrerInnen. Die Bahninfrastruktur kommt aber an ihre Grenzen, die SBB müssen investieren. Dafür brauchen sie mehr Finanzen. Alle Tickets die in der Schweiz in einem Jahr gekauft werden bringen zwar 2.5 Milliarden jährlich, die nötigen Investitionen betragen aber ein vielfaches davon.
Weitaus empörender ist die „business as usual“ Mentalität der Grossbanken. Wie wenn es die Finanzkrise nie gegeben hätte, zahlen sie weiter Boni in Milliardenhöhe während 2010 bis zu 250′000 SchweizerInnen ihre Arbeit verlieren werden. Gleichzeitig versuchen uns die gleiche Leute zu erklären, wir müssten jetzt den Gürtel enger schnallen und die Pensionen kürzen. Ein Hohn sondergleichen. Die SP Schweiz hat vorgeschlagen, die unverschämten Boni mit einer 50% Steuer zu belegen – wie das Gordon Brown in England bereits getan hat. Das bringt alleine bei den Boni der UBS für dieses Jahr zwei Milliarden Steuereinnahmen. Zwei Milliarden? Ja, richtig gelesen: Mit einer Boni Steuer von 50% könnten wir praktisch alle Billetteinnahmen der SBB decken. Zugfahren wäre für alle kostenlos. Und das sind nur die Boni bei der UBS – die Steuer gälte logischerweise für alle Boni, damit wären auch die nötigen Investitionen der nächsten Jahre gedeckt.
P.s. Eine Initiative mit dem Ziel, den öV für alle gratis zu machen hat auch die JUSO Glarus gestartet.