In Gedenken an die Opfer von Utøya

23.07.2012

Vor genau einem Jahr geschah das Unvorstellbare. Anders Behring Breivik tötete nach einer Attacke auf das Regierungsgebäude 69 Mitglieder unserer Schwesterorganisation, welche zu der Zeit auf der Insel Utøya ihr Sommerlager durchführte. Insgesamt starben 77 Menschen. In mehreren Schweizer Städten wurden darum gestern Mahnwachen um den Opfern zu gedenken durchgeführt.
Auf Utøya mussten junge Menschen sterben, weil sie den Willen hatten, die Ungerechtigkeiten der Welt nicht hinzunehmen. Sie wurden getötet, weil sie sich eine soziale, solidarische und demokratische Gesellschaft wünschten und bereit waren, dafür einzustehen.
Gestern sind wir aber nicht nur auf der Strasse um der Vergangenheit zu gedenken, sondern auch um ein Zeichen zu setzten gegen die menschenverachtende Politik von rechts. Erst vor kurzem wurde im Rahmen der Asyldebatte diskutiert, als hätten wir nichts aus der Geschichte gelernt. So hat beispielsweise die SVP Internierungslager für „renitente“ Asylsuchende vorgeschlagen. Dass sich unter den Mitgliedern der SVP, welche die Gleichheit aller Menschen nicht anerkennt, Personen befinden, welche eine Kristallnacht für Moscheen oder die standrechtliche Erschiessung von Flüchtlingen fordern, zeigt wie salonfähig die SVP Rassismus in unserer Gesellschaft gemacht hat.
In den Fällen der vergangenen Wochen will in der rechtspopulistischen Partei Niemand – genau wie in der norwegischen rechten Fremskrittspartiet, deren Mitglied Breivik war - von etwas gewusst haben und anfangs wurde sogar versucht die Ereignisse zu vertuschen, nur um dann ganz getreu dem Motto „wir nicht, ihr aber auch“ erst davon zu reden, dass die SVP keine xenophobe Partei sei und dann mit dem Finger nach links zu zeigen.
Dieser falschen Politik sind wir gestern mit unseren Grundwerten Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit und Solidarität entgegengestanden und werden es auch in Zukunft tun. Um es mit den Worten des Vorsitzenden der sozialistischen Jugend Norwegens zu sagen: „for our dead comrades not a minute of silence, but a life of struggle!“

Bilder der Mahnwache in Bern
Bericht auf lu-wahlen.ch zu Utøya