Kuchen gerechter verteilen!

23.12.2009

2009 ist die Krise definitiv in der Realwirtschaft angekommen. Das zeigt die steigende Arbeitslosigkeit. Wer nun aber denkt, dass die Ursachen der Krise umso entschlossener angegangen werden, irrt.

In der Schweiz bremst die bürgerliche und von den Banken gekaufte Parlamentsmehrheit alle griffigen Massnahmen, um die Finanzindustrie an die Kandare zu nehmen. Dafür will sie in gewohnter neoliberaler Manier, die Post gänzlich privatisieren oder beim Schutz der Jugendlichen vor Arbeitslosigkeit kürzen. Auch die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma knickte auf Druck der Banken-Lobby ein. Anstatt die Boni-Ritter und Hoch-Risiko-Geschäftspraktiken einzuschränken, präsentierte sie ein zahnloses Rundschreiben.

Einziger Trost: Die Schweiz steht nicht alleine da. Auch international sind notwendige Reformen auf Grund der wieder erstarkten Finanzindustrie blockiert. Nur England hatte bisher den Mut mit einer Boni-Steuer, die Banker wenigstens für den von ihnen angerichteten Schaden zur Kasse zu bitten. Allerdings wird auch die Steuer das Abzocker-Problem nicht längerfristig lösen. Sie ist nur auf ein halbes Jahr befristet.

Aber auch wenn der politische Willen da wäre, etwas zu ändern, greifen die meisten Vorschläge oftmals zu kurz. Die aktuelle Krise ist nicht bloss ein Problem der corporate governance oder Eigenmittel-Vorschriften. Die Krise greift tiefer.

Der deutsche Ökonom Heiner Flasbeck weist darauf hin, dass sich wegen Lohndumping seit Jahren immer mehr Geld in den Händen weniger konzentriert. Das wiederum lässt die Konsumnachfrage weg brechen und zwingt immer mehr Kapital Rendite auf den Finanzmärkten zu erzielen - was massgeblich zur Blasenbildung und damit zur Krise führte.
Das sich die Top-Manager und Kapitalbesitzende auf Kosten aller anderen, immer mehr vom Kuchen nehmen, ist also nicht nur ungerecht, sondern Mitauslöser der Krise. Wollen wir künftige Krisen bekämpfen, müssen wir bei der ungleichen Verteilung des Reichtums ansetzen.

Mit der 1:12-Initiative tun wir genau das. Wir verhindern, dass die Manager auf Grund ihrer Machtposition immer mehr abzocken. Damit machen wir nicht nur Schluss mit den Fehlanreizen für risikoreiche Geschäften. Wir sorgen auch dafür, dass die Löhne aller anderen Arbeitnehmer/innen wieder steigen und damit wieder was vom Kuchen sehen.

An dieser Stelle deshalb ein herzliches Dankeschön an alle, die sich in irgendeiner Form für die 1:12-Initiative eingesetzt haben! Wenn wir 2010 so weiter machen wie in diesem Jahr, kann das Volk bald nicht nur über gerechte Löhne entscheiden, sondern endlich auch eine Antwort auf die Krise zu geben, die diesen Namen verdient.