Mehr Selbstbestimmung und Demokratie

11.06.2011

Auch am Pfingstsamstag standen JUSOs aus der ganzen Schweiz auf der Strasse und setzten sich unter anderem für mehr Demokratie ein.

Am frühen Morgen protestierten 30 JUSO-Mitglieder gegen den Auftritt des selbsternannten «Mähdrescher Gottes» Reinhard Bonnke. Dieser ist mit seinen polemischen Predigten unter anderem für religiöse Ausschreitungen in Nigeria verantwortlich und mit diversen Diktatoren aus afrikanischen Ländern verbandelt. Die JUSO Schweiz verurteilt den Auftritt von Bonnke und kritisiert dessen Einladung des ICF (International Christian Fellowship). Unsere Protestaktion haben wir unter dem Motto «Gott, lass Hirne regnen!» durchgeführt. Wir wollen nicht länger tolerieren, dass radikal evangelische Gruppierungen ihre erzkonservativen und menschenunwürdigen Positionen weiterverbreiten. So wird in der ICF beispielsweise gepredigt, dass Homosexualität eine Krankheit ist und Selbstbefriedigung resp. Sex vor der Ehe als Sünde dargestellt. Wir sind der Ansicht, dass sie mit ihrer erzkonservativen Ideologien und ihrem Missionarsgedanken eine Gefahr für alle Menschen darstellen, welche eine Schweiz wollen, in der jede uns jeder selbstbestimmt in Freiheit leben kann. Mit unserer heutigen Protestaktion haben wir auf die Missstände aufmerksam gemacht und ein Zeichen gesetzt gegen die voranschreitende Bevormundung durch radikal christliche Gruppierungen.

Am Nachmittag hat die JUSO Schweiz und JUSO Graubünden eine Dorfplatzkonferenz für mehr Demokratie in St.Moritz abgehalten. Mit dieser Aktion machten wir darauf aufmerksam, dass es höchst undemokratisch ist hinter verschlossenen Türen zu politisieren und voranstehende Ereignisse bereits vorzudiskutieren. Genau dies geschieht jedoch in diesen Tagen im St.Moritzer Hotel Suvretta, wo momentan die Bilderberger tagen. Eine geheime Gruppe mit VertreterInnen aus Militär, Politik und Wirtschaft. Die JUSO Schweiz fordert den Verzicht auf solche Geheimtreffen und die Gründung einer internationalen Finanztransaktionssteuer, um der Spekulation klare Grenzen zu setzen. Im Bereich der international tätigen Konzernen, wie Néstle oder Novartis (beide CEO nehmen an der diesjährigen Bilderberger-Konferenz teil) fordern wir eine Gerichtsbarkeit. An der heutigen Dorfplatzkonferenz haben die TeilnehmerInnen ein Manifest mit den oben genannten Forderungen und weiteren auf internationaler und nationaler Ebene verabschiedet.

Alles in Allem war der heutige JUSO-Tag sehr erfolgreich und hat uns einmal mehr bestätigt, dass es sich lohnt auch auf der Strasse für unsere Anliegen zu kämpfen!