Mehrheit der SchweizerInnen für 1:12

19.01.2012

Eine Mehrheit der SchweizerInnen ist für eine Lohnbandbreite von höchstens 1:12. Dies ergab eine repräsentative Umfrage. Die JUSO freut sich sehr über dieses Resultat, das zeigt, wie stark der Bundesrat am Volk vorbeipolitisiert. Die Haltung des Bundesrates teilen nur gerade 9% der befragten Personen.


Die Umfrage hat die JUSO Schweiz beim Institut Demoscope in Auftrag gegeben. Sie bringt ein deutliches Meinungsbild zu Tage.


55% sprechen sich für eine Lohnbandbreite von 1:12 oder sogar noch tiefer (23%) aus
- 20% sind für eine Lohnbandbreite, aber grösser als 1:12
- nur gerade 9% sind generell gegen eine Lohnbandbreite.


Dies zeigt: Die Leute haben es satt, dass der gemeinsam erarbeitete Wohlstand nur ein paar wenigen Abzocker zugute kommt, die grosse Mehrheit aber leer ausgeht. Es überrascht deshalb wenig, dass die Initiative insbesondere bei Menschen mit tiefem Einkommen einen besonders hohen Zuspruch findet. Die Mehrheit ist ganz offensichtlich der Meinung, dass es jetzt an der Zeit ist, unserer Wirtschaft wieder Regeln zu geben die demokratisch beschlossen wurden und man sich nicht länger von der Managerelite auf der Nase rumtanzen lassen will.


Der Bundesrat hat diese Chance verpasst. Wie unverständlich der Entscheid des Bundesrates ist, zeigt am besten dessen eigene Medienmitteilung zur Ablehnung der 1:12-Initiative. Es ist eine technokratische Erklärung, die stichhaltige Argumente schuldig bleibt. Die Bevölkerung wird sich davon nicht überzeugen lassen.


Für eine gerechte Gesellschaft ist es elementar, dass sich nicht ein paar wenige auf dem Buckel der anderen bereichern. Die 1:12-Initiative ist der einzige Garant für gerechte Löhne. "Wir freuen uns sehr, dass eine Mehrheit der Bevölkerung das Anliegen der JUSO teil." So David Roth, Präsident JUSO Schweiz. „Denn die Initiative will, dass die Manager nicht mehr alleine über die Verteilung der Löhne entscheiden - und dabei nur ihr eigenes Portemonnaie berücksichtigen."


Die JUSO wird sich auch in Zukunft und insbesondere in der Behandlung der 1:12-Initiative im Parlament dafür einsetzen, dass die Forderungen nach klaren und griffigen Lösungen gegen Abzocker und für gerechte Löhne erfüllt werden. Cédric Wermuth, JUSO-Nationalrat Aargau, dazu: „Europaweit werden demokratisch gewählte Regierungen von den Finanzoligarchen in die Knie gezwungen. Jetzt auch der Bundesrat - er hat es verpasst, Rückgrat zu zeigen."


Auch Mathias Reynard, JUSO-Nationalrat Wallis, stellt klar: „Der Entscheid der bürgerlichen Mehrheit im Bundesrat zeigt eines klar: Die Rechte steht auf der Seite der Scheindemokrate und Abzocker. Am Schluss wird wohl nur das Volk diesen Fehlentscheid korrigieren können."


Die Ergebnisse der Umfrage sind hier einsehbar: