Offener Brief zuhanden von Albert auf der Maur, Präsident der Gemeinde Ingenbohl-Brunnen und von Dr. h.c. Jean-Daniel Gerber
Verhindern Sie den Naziaufmarsch!
Sehr geehrter Herr Auf der Maur, sehr geehrter Herr Dr. h.c. Gerber
Dieses Jahr haben mehrere Neonaziorganisationen, darunter Blood & Honour, Helvetische Jugend, die PNOS und die Kameradschaft Morgenstern zu einer Feier auf dem Rütli aufgerufen. Bisher signalisierten Polizei wie auch die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG), dass sie aufgrund fehlender Rechtsgrundlage nichts gegen den Naziaufmarsch tun könnten.
Diese aktive Passivität ist extrem gefährlich. Insbesondere die SGG stiehlt sich damit aus ihrer Verantwortung. Es darf nicht sein, dass rechtsextreme Gruppierungen einfach ungehindert ihre rassistische und menschenverachtende Ideologie verbreiten können und die Verantwortlichen untätig zuschauen. Hinter den Organisatoren stehen Gruppierungen, deren enger Kontakt etwa zur rechtsextremen Terrorzelle Zwickau allgemein bekannt ist. Unter anderem organisierten unlängst Schweizer Rechtsextreme Schiesstrainings für ihre deutschen Kameraden.
Wir erwarten von der SGG, aber auch von der Gemeinde Ingenbohl-Brunnen ein klares Bekenntnis gegen den Naziaufmarsch und deren menschenverachtende Ideologie. Es liegt in ihrer Verantwortung, eine politische Entscheidung zur Verhinderung dieses Aufmarsches zu treffen. Ansonsten machen sie sich mitverantwortlich am Naziaufmarsch und erweisen sich als Steigbügelhalter einer Ideologie, dessen Folgen wir alle kennen.
Mit solidarischem Gruss für die JUSO Schweiz,
David Roth, Präsident der JUSO Schweiz & Kristina Schüpbach, Zentralsekretärin der JUSO Schweiz