Die Aktionäre des Pharma-Multis Novartis sollen heute an der Generalversammlung in Basel über die Ausschüttung einer Dividende von über 5.8 Milliarden entscheiden. Gleichzeitig wollte der Verwaltungsrat noch im Oktober über 2000 Stellen streichen. Die JUSO Schweiz schreibt den Novartis-Verwaltungsrat deshalb in Anbetracht dieser Realitätsverzerrungen bis auf weiteres krank und verschreibt ihm das entsprechende Arztzeugnis.
Trotz Milliardengewinnen und steigendem Umsatz wollte die Novartis letzten Oktober über 2000 Stellen weltweit abbauen. Dank Arbeitskämpfen in Nyon und Basel konnte der Abbau zwar teilweise reduziert werden, doch noch immer werden insgesamt über 1000 Personen entlassen und die Erhaltung des Standorts Nyon wurde der Novartis mit Steuererleichterungen, Arbeitszeitverlängerungen und Lohnkürzungen versüsst.
Gleichzeitig will der Verwaltungsrat eine Dividende von über 5.8 Milliarden ausschütten. Daniel Vasella, Verwaltungsratspräsident steckt sich dabei insgesamt über 20 Millionen in den eigenen Sack. Der gleiche Mann hatte im Oktober bei der Aktion „Occupy Vasella" für die Frage der JUSO Schweiz, ob die Entlassungen nicht zu vermeiden wären, nur Gleichgültigkeit übrig. David Roth, Präsident der JUSO Schweiz rechnet vor: „Mit dem Verzicht auf die Hälfte der Dividende könnten die 2000 Mitarbeitenden alle über 20 Jahre lang weiterbeschäftigt werden. In dieser Situation Leute zu entlassen ist einfach nur krank!"
Für die JUSO ist klar: Der Novartis-Verwaltungsrat leidet ganz offensichtlich an Verblendung und Gier. Die JUSO verschreibt ihm aus diesem Grund bis auf weiteres absolute Bettruhe, um die Arbeitenden und sich selber nicht länger zu gefährden.
23.02.2012