Bei der Gleichstellung der Geschlechter wurde im gesetzlichen Rahmen in den letzten Jahrzehnten viel erreicht, sei es das hart erkämpfte Stimmrecht oder die erst kürzlich von Bundesrätin Sommaruga angekündigten Lohnkontrollen, welche die Lohngleichheit bringen sollen, auf die wir trotz gesetzlichem Artikel seit knapp 30 Jahren warten. Und doch – wir haben noch viel zu tun. Viele Schritte in Richtung Gleichstellung geschahen auf Kosten der gesellschaftlichen schwächeren Gruppen: So wurde zum Beispiel die weibliche Care-Arbeit wie Alten- und Kinderbetreuung oder Haushalt einfach an eine unterbezahlte Arbeiter_innenschicht ausgelagert, die zu grossen Teilen aus Migrantinnen* besteht.
Mit dieser Logik wird Emanzipation zum Luxusgut der herrschenden Klasse, das man sich leisten können muss. Das soll und darf sie aber nicht sein!
Solange an Universitäten trotz einer Frauen*mehrheit unter den Studierenden immer noch nur 15 Prozent Professorinnen* sind; solange Frauen* immer noch zwei Drittel der Care-Arbeit stemmen – zu 80 Prozent unbezahlt; solange Sexismus zur Tagesordnung gehört; solange Menschen sagen können: „Sie war selber schuld, ihr Rock war zu kurz“ und diese Rape Culture toleriert und verbreitet wird; solange Frauen*, die nach einer Geburt wieder arbeiten gehen als „Rabenmütter*“ bezeichnet werden; solange Geschlechter, die ausserhalb von „Frau und Mann“ liegen, immer noch systematisch ignoriert, unterdrückt oder angegriffen werden; solange Trans*menschen alleine wegen ihrer Identität Übergriffe und Diskriminierung fürchten müssen; solange uns mit antiquierten binären Rollenbildern vorgeschrieben wird, wie wir mit unserem Geschlecht leben und wen wir lieben sollen - solange und noch viel länger stehen wir auf und kämpfen weiter für die radikale Gleichstellung aller Geschlechter!
Die nächste Gelegenheit dazu ergibt sich schon bald. Im März begehen wir den alljährlichen Frauen*tag, dieses Jahr mit einer grossen Demonstration in Bern. Die Themen sind: die Durchsetzung der Lohngleichheit und der Kampf gegen die Erhöhung des Rentenalters für Frauen*. Unsere Botschaft ist klar: Das Rentenalter der Frauen* wird auf keinen Fall erhöht, bevor nicht die Ungleichheiten am Arbeitsplatz endlich angepackt sind! Platz haben aber auch alle unsere anderen Forderungen zur Gleichstellung aller Geschlechter. Ziel ist es, dass wir JUSOs mit möglichst vielen Mitgliedern vor Ort sind und gemeinsam für mehr Rechte, weniger Diskriminierung und eine Emanzipierung der Geschlechter protestieren. Zusammen sind wir viele – zusammen sind wir laut!
Wir freuen uns auch dich am 7. März ab 13.30 in Bern zu sehen. Wir besammeln uns auf der Schützenmatte und ziehen dann gemeinsam durch Bern. Wenn du bei der Vorbereitung helfen möchtest (Transpimalen, Sprüche ausdenken usw.), dann kannst du am 28. Februar um 14.00 Uhr amVorbereitungstreffen in Liestal (SP Sekretariat, Rheinstrasse 17a, Liestal) teilnehmen (Kontaktperson: Julia Baumgartner, 076 748 02 20).
Auf eine unvergessliche Demo!
20.02.2015