Die JUSO Schweiz heute vor den Villen der Multimilliardär*innen Magdalena Martullo-Blocher und Ernesto Bertarelli gecampt, um endlich eine gerechte Besteuerung der Reichsten einzufordern. Im Rahmen der Debatte um die 99%-Initiative der JUSO wird sich nächsten Donnerstag auch der Nationalrat mit ebendieser Frage beschäftigen. Seit der Lancierung der Initiative vor rund drei Jahren hat sich die Ungleichheit in der Schweiz nochmals verschärft.
Die 99%-Initiative der JUSO will der zunehmenden Ungleichheit endlich ein Ende bereiten. Das Volksanliegen fordert eine erhöhte Besteuerung der Kapitaleinkommen des Reichsten Prozents und eine entsprechende Entlastung der tiefen und mittleren Einkommen. Mit der Corona-Krise hat die Initiative nochmals an Dringlichkeit gewonnen. Die bevorstehende Abstimmung um die 99%-Initiative ist die erste Gelegenheit, bei der die Schweizer Stimmbevölkerung entscheiden kann, wer für die herrschende Corona-Krise bezahlen soll: Die 99% durch Abbauprogramme oder die Reichsten durch eine angemessene Besteuerung.
JUSO-Präsidentin Ronja Jansen erklärt: «Martullo-Blocher und ihre Bonzen-Freunde sitzen auf Geldbergen, die von den 99% erarbeitet wurden. Mit der 99%-Initiative holen wir uns dieses Geld endlich zurück».
Die JUSO hat heute nicht das erste Mal die Strasse vor dem Haus von Magdalena Martullo-Blocher besetzt. Eine ähnliche Aktion wurde bereits zur Lancierung der Initiative durchgeführt. Doch Jansen stellt klar: «Wir sind zurück vor dem Haus von Martullo-Blocher, weil sich die Ungleichheit in den letzten Jahren massiv verschärft hat. Mit der 99%-Initiative rückt der Zahltag für die Reichsten endlich näher».
Wie schon bei der letzten Aktion ist die JUSO von einem wütenden Herrn Martullo empfangen worden. Um eine gröbere Eskalation zu vermeiden, haben sich die Aktivist*innen bald dazu bereit erklärt, ihr Camp wieder abzubauen, auch wenn sie sich die ganze Zeit über auf öffentlichem Grund und nicht auf einem Privatgrundstück befanden. «Dass die Familie Martullo-Blocher keine Freude an solchen Aktionen hat, ist klar. Das ist aber kein Hinderungsgrund für uns, weiter laut zu bleiben. Es geht ja auch nicht darum, vor den Reichen zu kuschen, sondern die Interessen der 99% der Bevölkerung zu vertreten», kommentiert Jansen den Zwischenfall.