An ihrer Jahresversammlung hat die JUSO Schweiz vergangenen Samstag ihre kommende Klimainitiative weiter konkretisiert. Über 200 Delegierte haben sich zu diesem Anlass in Bern zusammengefunden. Auch personelle Wechsel standen dabei auf der Traktandenliste: JUSO-Präsidentin Ronja Jansen hat ihren Rücktritt auf Mitte Juni bekannt gegeben und die Jungpartei hat zudem den Posten der Zentralsekretärin neu besetzt: die 26-jährige Bielerin Muriel Günther hat das Amt nach drei Jahren an die Bündnerin Rosalina Müller übergeben.
Inhaltlich stand die nächste eidgenössische Initiative der JUSO im Fokus der Versammlung. Mit der Initiative will die Jungpartei ins Zentrum rücken, wer für die Klimakrise bezahlen muss. Die Initiative schlägt vor, dass die breite Bevölkerung von diesen Kosten entlastet wird und dafür die Reichsten zur Kasse gebeten werden. Die Einnahmen sollen in den Umbau der Wirtschaft und die Dekarbonisierung fliessen. An der Versammlung haben die Delegierten dem Antrag zugestimmt, dass die nötigen finanziellen Mittel durch eine Erbschaftssteuer auf sehr hohe Vermögen (ab 50 oder 100 Millionen) generiert werden sollen.
JUSO-Präsidentin Ronja Jansen dazu: “ Die Ausbeutung der Umwelt spült den Reichsten seit Jahrzehnten Milliarden in die Taschen. Mit unserer Initiative verlangen wir, dass sie endlich auch für die zerstörerischen Folgen zur Kasse gebeten werden.” Die Jungpartei hat sich dabei für das Instrument einer Erbschaftssteuer entschieden, da Erbschaften der Weg sind, wie klimazerstörerische Milliardenvermögen über Generationen weitergegeben werden, während die 99% die Kosten tragen und ihrerseits einen zerstörten Planeten erben.
Gleichzeitig haben die Delegierten einer Resolution zugestimmt, welche das neu angekündigte CO2-Gesetz für seine Fehler kritisiert. Die JUSO-Volksinitiative soll Mitte 2022 lanciert werden.
Rücktritt Ronja Jansen und Wechsel im Zentralsekretariat
An der Versammlung hat JUSO-Präsidentin Ronja Jansen zudem ihren Rücktritt auf Mitte Juni bekannt gegeben. Die 26-jährige Frenkendörferin (BL) führt die Partei seit September 2019 und hat die Jungpartei damit auch durch die Abstimmung der 99%-Initiative und durch die politischen Herausforderungen der Corona-Pandemie geführt. Jansen begründet ihren Rücktritt nach knapp dreijähriger Amtszeit und Arbeit wie folgt: “Die JUSO hat sich in den letzten Jahren massiv erneuert. Seit Beginn der Pandemie haben wir rund 2000 neue Mitglieder gewonnen. Es ist Zeit, dass die nächsteGeneration die Partei mit ihren Ideen und Projekten prägen kann.”
Des Weiteren hat die Jungpartei ihre Zentralsekretärin Muriel Günther nach dreijähriger Amtszeit verabschiedet. Die JUSO dankt Günther herzlich für ihr riesiges Engagement und wünscht ihr für die Zukunft alles Gute. Die Bielerin hat die Partei als Sekretariatsleiterin inhaltlich sowie strukturell stark geprägt. Als Nachfolgerin von Muriel Günther haben die Delegierten die 20-jährige Bündnerin Rosalina Müller gewählt. Müller arbeitete bisher als Mitarbeiterin im Sekretariat der JUSO-Schweiz und war bis vor kurzem amtierende Co-Präsidentin der JUSO Graubünden. Müller freut sich auf die neue Herausforderung: “Ich will die JUSO-Sektionen in ihrer Arbeit als Zentralsekretärin mit voller Kraft unterstützen und mit dem neuen nationalen JUSO-Initiativprojekt die Richtung der JUSO aktiv mitprägen.”
Fotos: https://piwigo.juso.ch/index.php?/category/648
Resolution CO2-Gesetz: https://juso.ch/media/downloads/R1_CO2-Gesetz_DE_ZP8C19f.pdf