Klare Botschaft am Family Office Forum: Tax the rich

11.11.2025

Die JUSO Schweiz hat heute mit einer Aktion beim Dolder Grand in Zürich auf das “Family Office Forum” aufmerksam gemacht. Hinter verschlossenen Mauern treffen sich dort am 11. und 12. November über hundert Superreiche und ihre Vermögensverwalter*innen, um darüber zu diskutieren, wie sie ihr Vermögen noch schneller vergrössern. Für die JUSO ist klar: Wer sich eine Single Family Office leisten kann, soll auch gerechte Steuern bezahlen.

Die JUSO hat heute mit einer Aktion beim Dolder Grand Hotel eine klare Botschaft überbracht: Tax the rich. Am Family Office Forum trifft sich klammheimlich die schwerreiche Parallelgesellschaft, um zu lernen, wie das eigene Vermögen noch schneller vergrössert wird, und zwar auf Kosten der breiten Bevölkerung. Einen Zutritt zum Forum erhält man ab 150 Millionen Franken Vermögen. Die Workshoptitel auf der Agenda lauten etwa: Anatomy of Modern Investment Fraud, Useful Instruments of Swiss Law for International Estate Planning oder Black Sheep vs Golden Child How To Guide And Create Un-Orthodox Leaders. Geladen hat unter anderem das Investmenthaus Vontobel, wobei Mitglied der Gründerfamilie Maja Baumann 100’000 Franken für die Kampagne gegen die Initiative für eine Zukunft gespendet hat.

Family Offices und die wachsenden Vermögen der Reichsten
Während Normalverdienende um steigende Mieten und Krankenkassenprämien kämpfen, hat sich das Vermögen der 300 reichsten Familien in der Schweiz in den letzten 20 Jahren auf über 833 Milliarden Franken verdoppelt. Family Offices wissen ganz genau, wie sie die Gewinne der Superreichen weiter in die Höhe treiben und dabei noch geschickt die Steuerrechnung kleinhalten. Single Family Offices verwalten das Vermögen von jeweils einer einzigen Familie und in der Schweiz damit insgesamt 600 Milliarden Franken Vermögen. Multi Family Offices und andere externe Vermögensverwaltungen lenken weitere 500 Milliarden Franken. Diese exklusiven Finanzdienstleister*innen öffnen ihren Kund*innen die Türen zu Anlageformen, die für alle anderen unerreichbar bleiben, mit Renditen von 8 bis 20 % pro Jahr.

“Am Family Office Forum trifft sich die Parallelgesellschaft der Reichsten, um sich darüber auszutauschen, wie man sein Vermögen noch schneller vergrössern kann”, meint Mirjam Hostetmann, Präsidentin JUSO Schweiz.

„Im Dolder sitzen heute jene, die für die Krisen unserer Zeit verantwortlich sind und gleichzeitig die Macht besitzen, sich jeder Verantwortung zu entziehen“, ergänzt Nathalie Ruoss, Vize-Präsidentin JUSO Schweiz.

Es sind diegleichen Superreichen, die in den letzten Jahrzehnten unzählige Steuergeschenke erhalten haben: Einkommens- und Vermögenssteuern, Unternehmens- und Erbschaftssteuern wurden gesenkt, gleichzeitig existiert in der Schweiz noch immer das Pauschalbesteuerungsprivileg für reiche Ausländer*innen. Mit der Initiative für eine Zukunft will die JUSO genau diese Personen endlich etwas gerechter besteuern, um damit sozial gerechten Klimaschutz finanzieren zu können.

“Wer über so viel Vermögen verfügt, dass er ein Single Family Office beschäftigt, sollte auch bereit sein, seinen gerechten Anteil an Steuern zu tragen”, schliesst Hostetmann.

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