Keine Selektion über das Portemonnaie!

07.12.2012

Die JUSO Schweiz verurteilt eine Verdoppelung der Studiengebühren für die ETH Zürich und die EPFL, wie sie gestern der ETH-Rat in einem Grundsatzentscheid gefällt hat. Hochschulen dürfen nicht immer mehr zu Bildungsstätten der Elite verkommen.

Bildung ist ein öffentliches Gut und muss daher auch allen offen stehen. Die JUSO Schweiz wehrt sich dagegen, dass der Zugang zu Bildung immer mehr vom Portemonnaie der Studierenden oder Eltern abhängig gemacht wird. Um dies zu verhindern, haben die beiden JUSO-Nationalräte Mathias Reynard und Cédric Wermuth eine parlamentarische Initiative eingereicht, in der sie einen Maximalbetrag von CHF 650.- für die Studiengebühren an der ETH und EPFL gefordert haben. Leider hat die bürgerliche Mehrheit des Nationalrates diese im vergangenen Herbst abgelehnt. "Die Bürgerlichen machen offenbar lieber Steuergeschenke an Unternehmen und Reiche, anstatt in die Bildung - und somit in die Zukunft von morgen - zu investieren", kritisiert JUSO-Präsident David Roth.

Bildung auf allen Stufen ist eine wichtige gesellschaftliche und somit staatliche Aufgabe. Eine Verdoppelung der Studiengebühren für die ETH und EPFL stellt nicht nur die Chancengleichheit in der Bildung in Frage, sondern ist auch ein schlechtes Vorzeichen für die Studiengebühren aller Hochschulen. Sie öffnet Tür und Tor für Erhöhungen an den kantonalen Universitäten und Fachhochschulen.

Für die JUSO Schweiz ist klar, dass die Lehre und die Chancengleichheit nur dann gestärkt werden kann, wenn Studiengebühren abgeschafft und das Stipendienwesen harmonisiert wird. Von einer qualitativ hochstehenden Bildung sollen alle profitieren und nicht nur die, die es sich leisten können.